Heute haben sich der DHV mit dem Gleitschirmherstellerverband PMA und anderen Testcentern (EAPR) zu einem runden Tisch getroffen, um einen Ausweg im Streit um die vom DHV angestrebte Verschärfung des Gütesiegels zu finden. Nachdem in den letzten Wochen hierüber viel diskutiert (und auch diffamiert) wurde, ist nun Bewegung in die ganze Geschichte gekommen. Es könnte sich tatsächlich eine Lösung abzeichnen, bei der alle Beteiligten ein wenig von dem bekommen, was sie wollen. Was das ist, sei hier einmal in aller Kürze zusammengefasst:
  1. Die PMA will, dass die EN-Norm zur allgemeinen Grundlage aller Gleitschirmtests wird - auch in Deutschland. Dafür müssten in Zukunft die EN-Regeln als Basis der Lufttüchtigkeitsforderungen dienen.
  2. Der DHV will strengere Klappertests bei den Gleitschirmen der unteren Kategorien (1, 1-2 bzw. A und B bei EN) durchsetzen, weil sich hier in den vergangenen Jahren ein Unfallschwerpunkt abzeichnete.
Bisher schienen beide Positionen unvereinbar, weil der DHV die EN-Normung als zu schwerfällig ansah, um die Normen schnell genug an neue Sicherheitsanforderungen anpassen zu können. Beim Runden Tisch fanden die beteiligten Parteien in einem gemeinsamen Statement zu einer Formel, mit der sich offenbar alle soweit anfreunden können, dass es vom DHV sogar im DHV-Forum veröffentlicht wurde. Das Statement lautet:

"Der Runde Tisch ist sich einig, dass bezüglich des Flugtests die EN 926-2 als Basis für eine künftige LTF dient. Es herrscht Einigkeit, dass bei den Manövern tiefflächige Klapper und Steilspirale Verbesserungsbedarf besteht. Entsprechende Verbesserungen sollen gleichfalls bei der EN angestrebt werden. Sollte dies bei der EN nicht zeitnah gelingen, besteht die Möglichkeit die Änderungen in der LTF vorzuziehen. Die technische Festlegung der zu ändernden Manöver soll bis zum 1.4.2008 stehen. Die daraus resultierende Umsetzung erfolgt zum 1.9.2008."