Seit dem vergangenen Superfinale des PWC in Italien wird viel über die BBHPP genannten Siegerschirme von Ozone geschrieben und diskutiert - stellen Sie doch einen überraschenden Meilenstein in der Leistungsentwicklung von Gleitschirmen dar. Die Eintrittskante und der vordere Teil des Profils ist nicht mehr mit Mylar oder dickem Nylon verstärkt, sondern mit dünnen, biegsamen Carbonstäbchen. Diese halten das Profil so gut in Form, dass der Schirm selbst mit nur 2 Leinenebenen (A + B, plus Bremse) sauber fliegt. Der um 25% verringerte Leinenwiderstand beschert dem Schirm eine Gleitleistung, die alle anderen Hochleistungsschirme angeblich um mindestens einen Punkt übertrifft, besonders im beschleunigten Zustand.

Unklar ist derzeit, was das Aufkommen der neuen Carbon-Technik für die Zukunft der Gleitschirmfliegerei bedeutet. Wird es in Wettbewerben künftig eine neue Klasse für kohlefaserverstärkte, "halbstarre" Wundertüten geben, oder stellen die schwarzen Stützstreben nur eine sinnvolle Evolution von Rigifoil-Systemen dar, wie sie heute schon selbst in Leichtschirmen wie dem Skywalk Arriba zu finden sind?

Ozone jedenfalls scheint mit diesem Konzept eindeutig in die Offensive gehen zu wollen. Auf Vimeo hat die Firma jetzt erstmals einen Film eingestellt, der zeigen soll, dass BBHPP sich starten, fliegen und packen lässt wie ein normaler Schirm. Zugleich kündigte Ozone an, bereits an Sportklasseschirmen (EN-B) zu arbeiten, in die Designelemente der BBHPP einfließen sollen. Wir dürfen gespannt sein, was 2010 noch so bringt - zumal auch andere Marken wie Gin, Niviuk oder Advance mittlerweile mit "Carbonschirmen" experimentieren.

The Ozone BBHPP from Ozone Films on Vimeo.