Am Wochenende war es mal wieder soweit. Ein Pilot überbremste seinen Schirm nach dem Start in Hönningen und sank dann in die Bäume im Steilhang. Zehn Meter hoch hing er dann, gehalten von einer dürren, aber stabilen Eiche in seinem Gurtzeug. Im Dorf hatte wohl niemand den Vorfall beobachtet, so dass nicht gleich die Feuerwehr alarmiert wurde. Stattdessen durften sich die anderen anwesenden Piloten mal in der Baumrettung versuchen. Kurz und gut: Es hat prima geklappt. Nach etwa 1,5 Stunden (samt Bergeseil holen etc.) war der Fliegerkamerad wieder heil am Boden, wenn auch ziemlich erschöpft.

Mir hat dieser Vorfall zwei Dinge wieder gezeigt:

Zum einen: Wer sich in unseren Gefilden auf die baumkronenkratzende Fliegerei einlässt, sollte auf solche Vorfälle vorbereitet sein. Unser Pilot hatte nicht nur vorschriftsmäßig die Rettungsschnur im Gurtzeug, sondern auch ein Seil um sich zu sichern. Ein anderer konnte mit einer Bandschlinge (Bergsteigerbedarf) weiterhelfen, die um den Baum geworfen wurde, um daran einen Karabiner zu befestigen, durch den das Seil zum Abseilen laufen konnte. Am Ende ging das Abseilen zu viert sehr kraftschonend von der Hand. Und mit ein bisschen ziehen und zerren an den Leinen löste sich sogar der Schirm ohne sichtbar größere Schäden aus der Krone.

Zum zweiten: Dem baumgelandeten Piloten schwanden sichtbar mit der Zeit die Kräfte. Das war in diesem Fall nicht weiter tragisch, war er doch gut gesichert. Doch jemand, der ungesichert oben im Baum hängen würde und sich dort festhalten müsste, würde mit der Zeit sicher Gefahr laufen, doch noch herunterzufallen. D.h.: Sicherung ist oberstes Gebot!

Am Ende noch eine Empfehlung: Checkt mal wieder, ob ihr im Gurtzeug solche Hilfsmittel einsatzbereit habt oder vielleicht haben solltet:
  • Rettungsschnur (nicht vertüddelt, verknotet etc.)?
  • Sicherungsseil oder Bandschlinge?
  • Ein Ersatzkarabiner oder stabiler Schraubschäkel?
  • Pfeife als Signalgeber?
Noch mehr Infos bzw. Tipps zum Verhalten bei Baumlandungen gibt es hier.