Basishöhen bis zu 5900 Meter.
Es kommt bei uns die Zeit der selten fliegbaren und kaum thermischen Tage. Da überlegt der eine oder andere schon mal, ob er nicht in sonnigere Gefilde ausweichen sollte. Südspanien, Kanaren, Südafrika, Australien, Brasilien, Chile. Alles schöne Spots. Aber wie wäre es mal mit etwas ausgefallenerem, zumindest als Gedankenreise. Wie wäre es mit: Iran?

Dort kann man offensichtlich auch sehr gut und weite Strecken fliegen, wie ein Blick in die Flugdatenbank xcontest verrät. Wenn man dort so stöbert, trifft man plötzlich auf Flüge, die einem beim puren Anschauen der Höhenkurve den Atem stocken lassen: Da wird zum Beispiel im Fluggebiet Rokh auf 2200m MSL gestartet und dann noch knapp 4000 Meter aufgedreht! Bei einem 180 km Streckenflug reihen sich gleich mehrere Bärte dieser Höhenkategorie aneinander. Angeblich sind diese extremen Basishöhen in der Gegend westlich von Isfahan auch nichts ungewöhnliches.

Staub fast bis zur Basis (Foto: Mohamad Semnani)
Wer nun allerdings die tollste Aussicht aus dieser Höhe erwartet, der wir wohl enttäuscht. Denn die Gegend ist so trocken, dass in den unteren Luftschichten ständig eine Menge Staub herumschwirrt, der die Sichtweiten verringert. Und wer weiß: Ohne Sauerstoff und ohne Höhentraining könnten einen Piloten dort oben auch schnell mal Tunnelblick und Kopfschmerzen ereilen.

Wahrscheinlich werden so hohe Flüge dennoch ein wahrhaft erhabenes Gefühl vermitteln.

Übrigens: In Iran besteht eine intakte und professionelle Gleitschirmszene, sogar mit weiblichen Piloten. Einen ersten Eindruck vermittelt dieses gut gemachte Youtube-Video: