Gleitschirmflieger in der Feuerthermk // Foto: Team-Blog Russland
Gleitschirmfliegern in Wettbewerben wird ja nachgesagt, dass sie manchmal riskante Dinge tun, die sie beim Freizeitfliegen wohl nicht probieren würden. Das ist beim Superfinale des PWC nicht anders. Dort flog beim Task4 gleich der halbe Führungspulk in eine heftige Thermik, deren Quelle, Position und Form mit dem bloßen Auge mehr als deutlich sichtbar zu erkennen war: Am Boden hatte ein Bauer ein abgeerntetes Zuckerrohrfeld angezündet. Darüber ging es dann mit brüllenden Varios in die Höhe.

Bis zu 20m/s Steigen, 12 m/s integriert kolportierten einige Piloten, darunter auch Chrigel Maurer, der ein Foto seines Varios im Blog des Schweizer Teams einstellte.

Chrigels Vario.
Foto: Chrigel Maurer
Das sind mehr als 40, in Spitzen bis zu 70 kmh senkrecht nach oben! Bei solchen Bedingungen fällt es selbst den besten Piloten der Welt schwer, den Schirm sicher und offen über einem zu halten.

In einem Video zum Task von Phillipe Broers auf Vimeo berichtet Raúl Rodriguez von seinem Ritt dieser Feuerteufelthermik. Zwischenzeitlich sei er mit gestalltem Schirm aufwärts geflogen. Der Europameister Yassen Savov fing sich einen massiven Klapper mit Verhänger und musste schließlich den Retter ziehen. Allerdings gehören solche Erlebnisse wohl zu denen, die die Piloten sich noch Jahre später beim Landebier erzählen. Da zeigen sie sogar poetische Qualitäten wie Andre Rainsford in seinem Blog:

The highlight of the day has to be the ‘fire’ thermal. (...) What I saw as I got nearer was spectacular! The entire thermal was marked by millions of tiny pieces of ash and charred debris presenting a full three dimensional animated view of the raging beast that had been created. The outer ring was about a hundred meters wide rising in a relatively orderly fashion with the inner core a torrent of swirling mayhem like a tornado of angry bees. I saw at least two Ice Peaks in that maelstrom completely out of control with bucking gliders definitely not flying but being torn aloft as one might see a paper bag in a dust devil. (...) I saw the collapse coming in the way I remember being caught inside a six foot beach break about to dump on my head surfing Blouberg back home. The only difference was that I could not duck dive this wave and watched with helpless fascination as the swirling mass of air fell onto my glider. I managed a quick recovery flying backwards with a twist.

Um solche Risiken künftig zu vermeiden, entschieden die PWC-Organisatoren eine Regelergänzung: Ab sofort ist in Roldanillo das Feuerfliegen nicht mehr erlaubt und wird genauso wie das Wolkenfliegen geahndet.