Es gibt Männer mit fliegenden Supersicheln, die seit 1,5 Jahren Frust schieben. Denn damals wurden die Open-Class Schirme aus den FAI- und PWC-Wettbewerben verbannt. Seither klagen sie darüber, ihnen sei der Spaß am Wettbewerbsfliegen genommen worden. Bei einem ist der Frust so groß, dass er entschieden hat, die Sache selbst in die Hand zu nehmen: Mads Syndergaard, dänischer Wettbewerbspilot und UP-Vertreter, hat die World Paragliding Series (WPS) ausgerufen, mit dem Motto: Geben wir dem freien Fliegen die Freiheit zurück.

Unter dem WPS-Label will er noch in diesem Jahr 2 bis 3 Race-to-Goal Wettbewerbe organisieren und austragen, bei denen den Piloten keine baulichen oder sicherheitstechnischen Beschränkungen für ihre Schirme mehr auferlegt werden. Mit anderen Worten: Die Offene Klasse in Form von Ozones R10, R11, R12, Gins Boomerang 8, UPs Edge oder einem Swing Stratus Core kann dort an den Start gehen.

Es wird spannend zu sehen, ob eine solche Rennserie Erfolg haben kann, d.h. genügend Teilnehmer findet. Denn für die Piloten steht WPS natürlich nicht nur in terminlicher Konkurrenz zu FAI- und PWC-Events. Wer im WPS flöge, könnte darüber keine offiziellen Punkte für die WPRS-Weltrangliste sammeln. Viele Piloten haben zudem schon ihre alten Offenen Geräte verkauft. Die Schirme werden heute gerne zum Streckensoaren an holländischen und dänischen Küsten eingesetzt.

Im Grunde ist es ein netter Testfall dafür, wie viele Piloten gerne klagen, aber sich am Ende doch lieber der Sicherheitsdoktrin der Flugbürokratie unterordnen, weil ein offizieller Titel das Ego letztendlich mehr streichelt als das Pfeifen der Schirmleinen beim Highspeed Race to Goal.