Ein Dust Devil fliegt einen Schirm in den Baum // Foto: G. Kiphard
Es gibt Filme im Internet, die zeigen, wie an staubigen Startplätzen oder im felsigen Hochgebirge Dust-Devils am Boden liegende Gleitschirme oder sogar Drachen erfassen und hoch in die Luft wirbeln. Solche Phänomene werden deshalb typischerweise eher den heißeren Standorten mit extremer Thermik zugeordnet. Doch es geht auch anders: Am vergangenen Sonntag herrschte im Eifelraum bestes Thermikwetter mit knackigen Temperaturgradienten und sehr trockener Luft. Das reichte aus, um am Schleppgelände Hohenunkel des DGC Siebengebirge mehrere Dust-Devils ihr Unwesen treiben zu lassen. Der stärkste davon zog sogar direkt über den Startplatz, erfasste einen Schirm samt Gurtzeug und hing beide, nach kurzem wirbelndem Tanz, in den nächsten Baum. Weiterer Schaden entstand dabei nicht.

Allerdings zeigte der Vorfall, dass auf die Gleitschirmflieger stets auch unberechenbare Gefahren lauern. Die Dust-Devils waren nur dort sichtbar, wo sie auch einige Blätter aufwirbelten, ansonsten zogen sie als durchsichtige Ungeheuer über die Wiese. Ihr starker Luftzug erzeugte in der Umgebung Windströmungen von deutlich über 20 kmh, und das aus gewissermaßen allen Richtungen. Einem Gleitschirm im Landeanflug könnten solche Windsprünge ungewollte Kapriolen abverlangen, selbst noch in gehöriger Distanz vom eigentlichen Dust-Devil.

Hier ein kurzes Video auf Youtube von Gunter Kiphard, der die Spielereien des Dust-Devils in Hohenunkel zeigt: