Die Gleitschirmsektion der FAI, CIVL, ist dabei, die Ausgrenzung früherer Wettbewerbsschirme der Offenen Klasse von Wettbewerben aufzuweichen. Nach der WM 2011 in Piedrahita mit zwei Todesfällen hatte die CIVL entschieden, zu Wettbewerben der FAI Kategorie 1 (zum Beispiel WM und EM) nur noch Schirme mit einem EN-Gütesiegel zuzulassen. Zugleich sprach sie eine Empfehlung an die nationalen Verbände aus, die Regel auch für Wettbewerbe der Kategorie 2 (nationale und regionale Meisterschaften) anzuwenden. Zumindest diese Empfehlung wurde jetzt zurückgenommen. Mit anderen Worten: Die CIVL hätte keine Einwände mehr, wenn Schirme der Offenen Klasse von den jeweiligen Veranstaltern wieder offiziell für XC-Online-, FAI-Cat-2- oder andere Wettbewerbe zugelassen würden. Für die FAI-Cat-1-Wettbewerbe bleibt die Regel aber bestehen. Hier setzt die CIVL weiter auf die beschlossene Einführung einer eigenen EN-Wettbewerbsklasse (EN-CC) bis 2015.

Hintergrund sind die laufenden Diskussionen um die Sicherheit in Wettbewerben und die Frage, inwieweit tatsächlich die Schirme der Offenen Klasse als maßgeblicher Gefährdungsfaktor für die Piloten anzusehen sind. Hier heißt es von Seiten der CIVL, die Bedenken gegen die Wettbewerbsschirme von 2011 (das betrifft z.B. Ozone R10.2 und Gin Boomerang 9) seien mittlerweile ausgeräumt.

Ob und in welchen Wettbewerben nun tatsächlich wieder Schirme der Offenen Klasse mitfliegen dürfen, liegt in den Händen der Veranstalter. Vom DHV ist nicht zu erwarten, dass er diese Rolle rückwärts vollzieht. Der Verband wird vermutlich abwarten, bis sich EN-CC etabliert.