Wellen im Schirm nach einer Wasserlandung. // Foto: Lars Falkenström
Beim PWC Wettbewerb in Mexiko ist ein Pilot bei der Landung am See etwas zu kurz geflogen. Sein Schirm wurde nass. Als er den Schirm, einen Enzo 2, am nächsten Tag ausbreitete, hatte sich dieser wundersam verändert. Die langen Nylonstäbchen, die etwa die Hälfte des Obersegels des Enzo 2 überspannen, warfen Wellen. An ein sicheres Fliegen war so nicht zu denken.

Die Erklärung für diesen auf den ersten Blick seltsamen Vorfall war bald gefunden. Das Nylon der Stäbchen nimmt Wasser auf und quillt dabei ein bisschen auf, freilich nicht nur in der Dicke, sondern auch in der Länge. Wenn die Stäbchen, um eine größtmögliche Spannung auf den Stoff zu übertragen, von Anfang an schon ohne Spiel stramm in ihrem Futter sitzen, bleibt für diese zusätzliche Länge kein Platz. Die Nylonstränge schlagen Wellen, um die Spannung zu reduzieren.

Solche Vorkommnisse könnte man nun der hochgezüchteten Bauform des Enzo 2 anlasten. Allerdings wurde ein solches Materialverhalten auch schon bei anderen Schirmen niedrigerer Klassen beobachtet, wenn auch selten so ausgeprägt. Vor allem bei Modellen, die sehr lange Stäbchen in ihrer Kappe besitzen, kann aufgenommene Feuchtigkeit zu u.U. profilbeeinflussenden Längenänderungen führen.

Abhilfe kann da nur eines schaffen: Trocknen, trocknen, trocknen. Aus den dicken Nylonschnüren wird die Feuchtigkeit langsamer entweichen als aus dem dünnen Gleitschirmtuch. Im Fall des Enzo-2 Piloten in Mexiko waren am Tag zwei nach der Wasserung des Schirmes die meisten Wellen wieder "ausgebügelt".