Der Herstellerverband PMA hat - mal wieder - eine ältere Stellungnahme auf seiner Homepage gelöscht und durch eine neue ersetzt. Während in der älteren die Rechtmäßigkeit der Zertifizierung des Enzo 2 in Zweifel gezogen wurde, ist davon nun nicht mehr die Rede.

Der neue Text ist vielmehr ein Zurückrudern, kaschiert durch den etwas sperrigen Titel: "Konstruktive und positive Stellungnahme der PMA als Hilfestellung zur Lösung der gegenwärtigen Auseinandersetzungen".

Die PMA erkennt nun an, dass es vorübergehend eine teilweise unterschiedliche Auslegung der EN-Flugtestnorm hinsichtlich des Einsatzes [und der Geometrie von Faltleinen, Anm. lu-glidz] geben könne. Der Enzo 2 wird zwar mit keinem Wort erwähnt, doch die ursprünglich erhobenen Forderungen nach einem Nachtest des Enzo 2 sind damit offenbar vom Tisch.

Die PMA erkennt auch an, dass es im Moment kein einzelnes Organ gibt, das die offizielle Weisungsbefugnis über die Prüfstellen hat. Desweiteren drückt die PMA die Hoffnung aus, dass durch die Akkreditierungspflicht es künftig zu einer besseren allgemeinen Kontrolle der Prüfstellen kommt und die Prüfstellen selbst sich untereinander über die Auslegung von Testprozeduren abstimmen könnten.

Gegen das erste PMA-Statement, das das korrekte Vorgehen bei der Zertifizierung des Enzo 2 anzweifelte, hatte Alain Zoller, Chef der Prüfstelle Air Turquoise, Protest eingelegt und sogar rechtliche Schritte angedroht, falls er keine offizielle Entschuldigung für die "schickanierenden Attacken" bekomme.

Anmerkung: Folgt man den klassischen Abläufen politischer Krisen dürfte dieses lasst-uns-doch-alle-wieder-gemeinsam-in-die-hoffentlich-bessere-Zukunft-schauen-Statement der PMA so etwas wie den öffentlichen Abschluss von Enzogate darstellen.