In diesen Tagen, da angesichts von 300 km Rekordflügen mit dem Gleitschirm wieder viel in die Ergebnislisten der diversen Online-Contests geschaut wird, sei auch einmal ein kritischer Seitenblick auf diese Art der Fliegerei erlaubt. Im Online-Magazin Telepolis ist ein sehr interessanter Text des segelfliegenden Soziologie-Professors Stefan Selke über die Vermessung des Himmels erschienen. Was Selke dort über die Auswirkungen des OLC auf die Segelflugszene schreibt, kann eins zu eins auf die Gleitschirmszene übertragen werden. Darin heißt es unter anderem (Zitat):
Das Mittel - die OLC-Punkteerfassung und das spätere Ranking - wird zum eigentlichen Zweck und Ziel des Fluges. Damit treten andere, z.B. sinnliche, Aspekte immer weiter in den Hintergrund. Man fliegt nicht mehr, weil es schön ist, sondern um Punkte zu erzielen, um zu gewinnen. Zudem ändern sich die Sicherheitskultur und das Risikoverhalten derer, die mehr oder weniger hauptberuflich mit dem fliegenden Punktesammeln beschäftigt sind. Sicher wäre manche Entscheidung ohne das Schielen auf die zu erreichende Ziffer anders ausgefallen.
Es lohnt, sich auch den Rest des Textes einmal zu Gemüte zu führen.