(1) Ein Gleitschirmflieger fliegt voll beschleunigt und bekommt dabei einen Seitenklapper.
(2) Der eingeklappte Schirm schießt weit nach vorne. Der Pilot reagiert, in dem er während des Vorschießens schlagartig aus dem Beschleuniger geht. Die aerodynamische Wirkung ist folgende: Die Kappe setzt die Überfahrt (vom Vorschießen) durch die plötzliche Anstellwinkelvergrößerung (aus dem Gas gehen) in zusätzlichen Auftrieb um. Angesichts der Position der Kappe, die nicht mehr über, sondern vor dem Piloten ist, wirkt dieser Auftrieb allerdings nicht nach oben, sondern horizontal nach vorne (s. kleine Pfeile über der Kappe). In die gleiche Richtung wird auch der Pilot durch die Leinen gezogen bzw. beschleunigt.
(3) Das Vorschießen der Kappe ist beendet, der zusätzliche "horizontale" Auftrieb fällt weg, die Kappe bremst ab, während der schwerere Pilot infolge der höheren Massenträgheit weiter in Richtung Kappe schleudert. Dadurch kommt es zu einer Entlastung der Leinen. Ist die Kappe zudem in einer Drehbewegung, folgt der Pilot auch diesem Impuls. Es kann zum Twist kommen.
Ralf empfiehlt in Phase 2 (sollte man es verpasst haben, den Klapper direkt im Ansatz durch ein schnelles Zurücknehmen des Beschleunigers zu verhindern), den Beschleuniger besser noch 2 Sekunden lang getreten zu halten und erst dann aus dem Gas gehen. Dadurch wird die gefährliche horizontale Beschleunigung des Piloten zur Kappe hin reduziert. Leinenentlaster und mögliche Kaskadeneffekte werden damit vermieden.
Nach Angaben von Chris Geist, Sicherheitstrainer und Mitglied des DHV-Lehrteams, ist dieses verzögerte Freigeben des Beschleunigers nach einem Klapper mittlerweile sogar offizielle "Lehrmeinung" des DHV. Das wurde in einer Sitzung des Lehrteams im Februar festgelegt.
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