Die konische End of Speed Section (ESS) war ein Versuch, die Sicherheit bei Gleitschirmwettbewerben zu erhöhen. Piloten sollte damit ein Anreiz gegeben werden, am der Ende der Geschwindigkeitsmessung eines Tasks nicht zwangsläufig Vollgas fliegen zu müssen, weil sie durch die konische Begrenzung die ESS auch mit geringerer Geschwindigkeit früher und höher erreichen könnten (s. Grafik). Doch diesen Versuch hat die FAI vorerst beendet.

Wie das Büro der Gleitschirmsektion CIVL der FAI auf seiner Newsseite meldet, wird es bei kommenden Wettbewerben wie etwa der Weltmeisterschaft im kolumbianischen Roldanillo im Januar 2015 keine konische ESS mehr geben. Das Konzept gilt als noch nicht ausgereift.

Die konische ESS war bei der jüngsten Europameisterschaft erstmals eingesetzt worden - mit sehr gemischten Erfahrungen der Piloten hinsichtlich der Übersichtlichkeit und Fairness.

Ein zentrales Problem stellt die Ungenauigkeit der GPS-Messungen dar. Bei der EM hatte es den Fall gegeben, dass ein Pilot aus dem Spitzenfeld mit zwei GPS-Geräten unterwegs war. Nach dem Auslesen der Daten des ersten Gerätes, wonach er den Task nicht gewonnen hätte, ließ er etwas später auch noch den zweiten GPS-Track auswerten. Laut diesem hatte er die ESS etwas höher und damit auch früher erreicht. Hier stand also Track gegen Track. Die Wettbewerbsleitung sah sich genötigt, im Zweifel für die bessere Variante zu entscheiden - was dann auch Einfluss auf die Punkteverteilung und das Ranking hatte.

Dieses Vorgehen sorgte freilich für Unmut unter den Teilnehmern. Denn durch die konische ESS war es nicht nur nahezu unmöglich in der Luft zu erkennen, wer die ESS tatsächlich als erster erreichte, sondern diese Entscheidung musste später auch noch im Rahmen von Messtoleranzen gefällt und debattiert werden. Derlei Diskussionen will sich die FAI nun ersparen.