Wer in der B-Klasse nach einem echten Allrounder sucht, der kann den Base von Bruce Goldsmith Design getrost in die engere Wahl ziehen.

Ruhiger Abendflug mit dem BDG Base in Piedimonte Matese.
Die im folgenden beschriebenen Eindrücke zum Base von Bruce Goldsmith Design habe ich in circa 20 Flug- und Groundhandlingstunden unter unterschiedlichen Bedingungen (Thermik, Soaring, Starkwind, Windenschlepp) in Fluggebieten rund um die Eifel sowie Piedimonte Matese in Italien gewonnen. Geflogen bin ich den Base in der Größe M (75-95 kg) mit rund 92 kg Startgewicht. Das Gurtzeug war ein Karpofly Extra Light (Liegegurtzeug). Der Schirm wurde mir für den Test freundlicherweise von BGD zur Verfügung gestellt.

Mit seiner noch jungen Eigenmarke BGD verfolgt Bruce Goldsmith einen ungewöhnlichen Designansatz. Auffällig sind als Erstes vor allem die bunten Farben der Schirme. Doch mit solchen Äußerlichkeiten ist es nicht getan. Noch interessanter sind die inneren Eigenheiten: Während andere Firmen bei ihren Schirmen die Zellenzahl immer weiter erhöhen, um mit verbesserter Aerodynamik die Leistung zu steigern, setzt BGD auf Reduktion. Im Highlevel-B Sektor ist es mittlerweile üblich, Schirme mit 55-60 Zellen zu bauen. Der Base kommt mit nur 46 Zellen daher.
Um die aerodynamischen Nachteile eines solchen Konzepts auszugleichen, setzt BGD auf andere Kniffe, allem voran eine besondere Form des 3D-Shapings: Das sogenannte Cord-Cut-Billow (CCB) passt mit kurvigen Längsnähten die Stoffbreite der Nasenkrümmung an und erreicht so ein besonders kontrolliertes Ballooning. Damit sollen die BGD-Schirme in der aerodynamischen Güte den Vielzellern in nichts nachstehen.
Als eine weitere Besonderheit besitzt der Base zudem noch stäbchenverstärkte Minirippen in der Eintrittskante, die jeweils in der Mitte einer Zelle die Front mit abstützen. BGD vermarktet dieses Feature so, als habe es den Effekt, dass der Schirm gar 80 Zellen hätte. Tatsächlich sind die vorderen Miniribs eher aus der Not heraus geboren. Der Base hat eine ausgeprägte Haifischnase. Die starke Vorwölbung des Obersegels erwies sich bei ersten Prototypen wegen der geringen Zellenzahl und entsprechend breiten Zellen im Schnellflug als nicht stabil genug. Die Minirippen sorgen jetzt für die nötige Versteifung.
Die reduzierte Zellenzahl bringt an anderer Stelle wiederum Vorteile: Weniger Zellen bedeuten weniger Zwischenrippen, weniger Aufhängungspunkte. Das entschlackte Innenleben reduziert  Gewicht und Packvolumen. Der Base ist dennoch nicht übermäßig leicht (5,3 kg in Größe M). Denn Bruce Goldsmith "investiert" die innere Diät in zusätzliche Stabilität. Das Tuch im Obersegel wie im Innenleben ist durchweg die schwerere 40-Gramm-Variante von Dominico. Dazu gibt es einen im Vergleich zu anderen High-B-Schirmen stabil anmutenden Leinensatz mit verhältnismäßig dicken und voll ummantelten Leinen (bis auf die oberste, kurze Galerie). Dieser Schirm dürfte auch im raueren Alltag einiges aushalten.

Base-Leinen: Farbcodiert und fast komplett ummantelt.
A (rot), B (blau) und C (grün).
Starten: Die Startvorbereitungen mit dem Base sind einfach. Die farblich eindeutig codierten Leinen gabeln sich erst relativ nah an der Kappe. Ein leichtes Schütteln genügt in der Regel, damit sie sich voneinander lösen. Dünnes, unummanteltes Dyneema ist nur bein den kurzen Galerieleinen im obersten Stockwerk zu finden. Sie liegen beim Start immer komplett auf dem Segel und laufen damit wenig Gefahr, sich im Buschwerk zu verfangen.
Die Tragegurte sind schmal, aber relativ steif und somit gut zu greifen. Nur beim C-Gurt mit der Bremse sollte man nochmals checken, ob er nicht in sich selbst verdreht ist.
Für den Start sind beim Base keine speziellen Auslegevarianten der Kappe nötig. Der Schirm füllt schnell und steigt mit leichtem Zug auf dem inneren A-Gurt sauber, gleichmäßig und spurtreu hoch. Nur die etwas höhere Abhebegeschwindigkeit unterscheidet ihn hier von einem Schulschirm. Bei Nullwind empfiehlt es sich, auch die äußeren A-Gurte mit aufzunehmen, um eine gleichmäßigere Füllung zu erreichen. Die Tendenz zum Überschießen im Zenit ist gering.
Als gut beherrschbar erweist sich der Base auch bei Starkwindstarts. Solange der Pilot keinen Startimpuls gibt, bleibt die Kappe, leicht vorgefüllt, im Wind einfach am Boden hocken. Sie muss nicht ständig gezügelt werden, man hat nicht mit umschlagenden Ohren zu kämpfen wie beispielsweise beim Iota. In der Aufziehphase wiederum lässt sich der Base im Starkwind hervorragend über die C-Gurte kontrollieren. Da erweist er sich als ähnlich effizient wie der Rook 2. Genau wie dieser ist der Base kein reiner 3-Leiner (wie z.B. der Mentor 4), sondern besitzt über den größten Teil der Spannweite noch eine kurze Abspannung von der C- auf die D-Ebene. Diese Stütze erweist sich in puncto Schirmkontrolle als sehr hilfreich.
Bei Windenstarts ist der Base völlig unproblematisch und besticht mit einer hohen Spurtreue.

Landen: Auch hier sind beim Base keine Tricks gefragt. Beim Ausflaren zeigt er nicht ganz die Gleitqualitäten eines Mentor 4 oder Mistral 7. Dafür ist der Schirm bei punktgenauen Toplandungen extrem gut kontrollierbar. Hier profitiert der Pilot von einem erstaunlich langen Arbeitsweg auf der Bremse bis zum Abreißen der Strömung.

Die lieblos designte Bremsschlaufe des Base.
Bremsen: Die Bremsen des Base haben einen Vorlauf von circa zehn Zentimetern. Der dann einsetzende Bremsdruck ist angenehm spürbar, aber lange nicht so knackig wie beim Mentor 4. Bei weiterem Zug steigt der Druck spürbar an, ohne nach unten extrem hart zu werden. Der sehr lange Bremsweg und das verzögerte Abrissverhalten bewahren den Piloten aber vor einem ungewollten Stall. Zumal der im Normalflug nötige Bremseinsatz sich auf die ersten 30-40 cm beschränkt. Das reicht, um den Base gut ums Eck zu zirkeln, und bietet noch viel Reserve.
Weniger gelungen sind die Bremsgriffe. Bei keinem meiner Tests sind mir bisher so lieblos designte Schlaufen in die Hände gekommen. Der untere Steg ist nur mit einem dünnen Nylondraht versteift. Wer die Bremsen normal greift, wird den Kontakt zur Kappe als schwammig erleben. Wer gerne mit einer halben Wicklung fliegt, dem werden die Griffe etwas zu klein sein, um eine auf Dauer angenehme Position zu finden. Nur beim Durchgriff durch die Schlaufe (Skistockhaltung) erweist sich diese Konstruktion als funktional. Mit dickeren Handschuhen im Winter kann es allerdings schon problematisch werden, in die Schlaufe hinein und v.a. auch schnell wieder heraus zu kommen.
Nun könnte man ja einfach die Bremsgriffe gegen andere Modelle tauschen. Doch dabei steht man vor einer ungewöhnlichen Hürde: BGD verwendet beim Base eine neue Form von Bremsclips. Die sogenannten Snap Locks verbinden die Vorteile der leichten Lösbarkeit von Magnetclips mit dem festen Sitz mechanischer Halterungen. Leider ist diese beispielhafte(!) Clip-Lösung bisher nicht an Griffen anderer Hersteller zu finden. Man müsste sich also selbst eine Behelfslösung basteln.
Kritik verdienen auch die Ringe anstelle von Rollen als Bremsführung. Grundsätzlich habe ich gegen Gleitringe nichts einzuwenden - wie sie zum Beispiel beim Iota oder Mentor 4 zu finden sind. Beim Base sind leider Ringe mit einem zu kleinen Innendurchmesser verbaut, bzw. die Bremsleine ist im Verhältnis zu dick. Dadurch wird ihre Auflagefläche am inneren Rand des Ringes zu groß und vom nahezu reibungsfreien Gleiten ("frictionless") kann keine Rede mehr sein. Bei manchen, noch nicht einmal übertriebenen Zugwinkeln rubbelt der Mantel der Bremsleine spürbar über den Rand.

Rassige Farben, schwungvolle Outline.
Kappenfeedback: Der Base hat eine mittelharte Kappe, die  weitgehend als Einheit reagiert. Über den Zustand der Luft wird der Pilot sowohl über die Tragegurte wie über die Bremsen informiert, wobei der Schirm auf beiden Kanälen kein übertriebener oder gar nervöser Kommunikator ist. Es gibt wenig Zippeln und Zuppeln, und wäre da nicht die Streckung von 5,68, mit welcher der Schirm doch klar auf einseitige Heber reagiert, würde man manche Luftsignale fast so gedämpft empfinden, als hinge man unter einem Low-Level-Schirm. Ein Rook 2, ein Mistral 7 oder auch der Tequila 4 sind da eindeutig nervöser oder direkter.

Gewichtssteuerung: Der Base spricht auf deutliche Gewichtsverlagerung sehr gut an und lässt sich mit etwas Nachdruck schnell und weit aufschaukeln. Auf leichte Veränderungen des Pilotenschwerpunktes reagiert der Schirm hingegen kaum, was zu seiner hohen Spurtreue beiträgt. Wichtig zu wissen: Der Base gehört zu den Schirmtypen, die auch ganz ohne Gewichtseinsatz schon ein sehr ansprechendes Handling besitzen.

Kurvenflug: In puncto Handling und Kurvencharakter gehört der Base zum Besten, was aktuell in der B-Klasse zu fliegen ist. Die Ansprache auf den Bremszug ist sehr exakt und linear. Jeder Zentimeter mehr wird in eine etwas engere und steilere Kurve umgesetzt. Dabei beherrscht der Base alle Kurvenlagen und Techniken. Mit Gewicht, flach ohne Gewichtseinsatz, ganz flach mit Gewichtseinsatz nach außen - stets dreht der Schirm sofort willig ein, ohne sich zu sperren. Wer das erste Mal mit dem Base fliegt und von einem nicht so wendigen Schirm kommt, sollte sich vorsichtig an die neuen Möglichkeiten herantasten. Wer es gewohnt ist, beherzt die Bremse zu ziehen, um halbwegs ums Eck zu kommen, wird überrascht sein, wie dynamisch der Base solche Manöver dann vollzieht. Dennoch ist der Schirm nicht nervös. Mit dezenten Bremsausschlägen lässt er sich sehr ruhig und entspannt steuern, bietet aber jederzeit die Reserve, bei Bedarf doch noch einen schnellen Haken zu schlagen. Beim Nachzentrieren in der Thermik ist das genauso hilfreich wie bei Toplandungen, wo man selbst bei schon tief gezogener Bremse noch die Steuerhoheit behält.
Hinzu kommt die angenehme Eigenschaft, dass der Base auf den ersten 30 cm Bremszug schon willig dreht, aber kaum zum Graben neigt. Erst bei größeren Bremsausschlägen taucht die Kappe ab und baut deutlich Dynamik auf. Dann wird der Base zu einer Spaßmaschine für Freestyler.

Thermikeigenschaften: Das Thermikfliegen mit dem Base ist angenehm. Zum einen zieht der Schirm sehr schön in die Blasen hinein und neigt selten einmal dazu, sich stark aufzustellen. Zum anderen erleichtert das gute Kurvenhandling das Zentrieren und schnelle Nachzentrieren. Während andere Schirme sich gerne mal aus dem Steigkern herausdrängen lassen, kann man den Base fast jederzeit zurück auf die gewünschte Bahn bugsieren. Störendes Hebeln oder Sperrigkeit kennt er nicht. Die Quirligkeit ist ein guter Ausgleich dafür, dass der Base nicht zu den empfindsamsten "Luftmassenlesern" gehört.
Bei mittleren Schräglagen zeigt der Schirm die leichte Tendenz, sich etwas aufrichten zu wollen. Ein ganz so souveränes, geradezu stoisches Thermikzirkeln, wie es etwa mit dem Mentor 4 oder dem Sigma 9 möglich ist, schafft der Base nicht. Mit leichter Nacharbeit auf der Bremse ist er aber gut in der Spur zu halten. Vom Steigvermögen her liegt der Schirm im Durchschnitt seiner Klasse.
Sehr gut abgestimmt ist die Pitchdämpfung des Profils. Da ist noch "nützliche" Bewegung drin, ohne übermäßig zu Schießen. Diese Dynamik lässt sich z.B. beim Herausfallen aus einer Blase einsetzen, um schnell wieder aus dem Abwindbereich in die Thermik zurück zu drehen. Wer es gewohnt ist, mit schneller Hand aktiv zu fliegen, wird sich freuen, mit wie wenig Bremsausschlag der Base auch in turbulenteren, zerrissenen Thermiken über dem Piloten stabilisiert und kontrolliert werden kann. Ähnlich wie beim Mistral 7 ergibt das einen hohen Vertrauensfaktor. Weniger erfahrene Piloten dürften in solchen Situationen aber merken, dass der Anspruch des Base an die Steuerfähigkeiten des Piloten - so ruhig und "mid-B" der Schirm in angenehmer Luft auch erscheint - dann doch etwas höher angesiedelt ist.

Die Beschleunigerrollen sind kugelgelagert.
Beschleuniger: Der Base gehört schon im Trimmspeed zu den schnellsten Vertretern seiner Klasse und behält das auch voll beschleunigt bei. Da erreicht er Geschwindigkeiten bis zu 55 km/h. Die Beschleunigerrollen sind relativ groß und kugelgelagert. Der Beschleunigerdruck ist etwas höher als bei Mentor 4 oder Iota, aber auch im Dauereinsatz erträglich. Bis etwa halb beschleunigt bleibt die Polare angenehm flach. In Richtung Full-Speed kann die Gleitleistung des Base nicht mehr ganz mit Mentor 4 oder Iota mithalten. Das ist vermutlich der Tribut, den man als Pilot für die etwas dickeren, ummantelten  Leinen zahlen muss. Positiv fällt auf: Auch voll beschleunigt bleibt die hohe Spurtreue und geringe Rollneigung des Base erhalten.
Am Tragegurt ist der Base mit Schlaufen für die C-Steuerung ausgestattet. Die kann man aber getrost als Marketingkosmetik "vergessen". Sie sitzen zu tief und sind ähnlich wie die Bremsgriffe zu schlabberig, um einen guten Kontakt zur Kappe zu ermöglichen. Wer effektiv über C steuern will, sollte besser direkt den Gurt oberhalb der Bremsbefestigung greifen. Dann kann man, für leichte Richtungskorrekturen, auch nur die jeweils äußerste C-Leine ein paar Zentimeter ziehen, was weniger Leistung kostet.

Ohrenanlegen: Hier können sich andere Hersteller ein Beispiel am Base nehmen. Die Ohren gehen ohne großen Zugkraft rein, legen sich gut an den Leinen an und bleiben dann völlig ruhig, egal ob mit oder ohne Beschleunigereinsatz. Eine Wohltat, wo man doch sonst heute bei immer mehr Stäbchenschirmen mit Flatterohren zu kämpfen hat. Der Base besitzt in den äußeren Zellen übrigens keine Stäbchen. Das dürfte auch mögliche Verhänger entschärfen.
Die Effizienz der Ohren als Abstiegsmanöver ist mittel. Die Öffnung erfolgt leicht verzögert und erfordert manchmal einen kurzen Bremspumper.
Interessant ist das Verhalten des Base beim einseitigen Ohrenanlegen: Hier dreht der Schirm nicht, wie man erwarten würde, zur Seite des gezogenen Ohres, sondern langsam zur offenen Seite hin. Wer z.B. beim Toplanden mit nur einem (hangseitigen) Ohr anfliegen will, muss das einkalkulieren und mit Gewichtsverlagerung gegenhalten.

Steilspirale: Die Kurvenfreude des Base lässt sich auch auf die Steilspirale übertragen. Kaum ein B-Schirm außer dem Mentor 4 lässt sich derart flott auf hohe Sinkgeschwindigkeiten bringen. Das muss aber nicht sein. Auch eine dezente Einleitung und das moderate, kontrollierte Spiralen mit 10 m/s ist mit dem Base problemlos möglich. Die Sinkgeschwindigkeit lässt sich jederzeit anpassen und nachjustieren, ohne dass der Schirm gleich ganz aus der Spirale kommt. Die Ausleitung ist unauffällig. Bei etwas heftigeren Spiralen sollte man aber mit etwas längerem Nachdrehen rechnen.

Frontklapper: nicht geflogen.

Seitenklapper: habe ich nur unbeschleunigt mit 50-70% geflogen. Hier zeigt sich der Base erstaunlich zahm im Vergleich zu anderen Highend-B-Geräten. Er geht, trotz des hohen Trimm-Speeds, bei weitem nicht so auf die Nase wie z.B. ein Mentor 4 oder Chili 3, verliert wenig Höhe und dreht auch nur wenig ab (um die 90°). Nicht von ungefähr steht hier im EN-Prüfprotokoll ein A. Voll beschleunigt dürfte allein schon wegen der hohen Endgeschwindigkeit etwas mehr Dynamik zu erwarten sein.

Nicken: Der Base ist beim Nicken weniger gedämpft als Mentor 4 oder Iota, neigt aber nicht zu übermäßigen Oszillationen. Zudem lassen sich auch größere Nickbewegung mit angenehm  wenig Bremseinsatz sauber einfangen.

Rollen: Im Normalflug verhält sich der Base sehr ruhig um die Längsachse. Mit deutlicher Gewichtsverlagerung lässt er sich dennoch schön aufschaukeln. Da braucht es nicht mehr viel Bremseinsatz, um daraus richtig hohe Schwünge werden zu lassen. Dank der exakten Steuerung ist der Base leicht zu wingovern und erweist sich als echte Spaßmaschine.

Packen: Dickerer Stoff, stabile Leinen, gekreuzte dicke, aber flexible Stäbchen in der Haifischnasen-Eintrittskante führen dazu, dass der Base trotz seiner reduzierten Zellenzahl beim Packmaß im Klassendurchschnitt landet. Da die Stäbchen nicht lang, relativ weich und unempfindlich sind, kann man dennoch bei Bedarf auch ein recht kleines Päckchen schnüren.

Qualität: Der Base ist durchweg gut verarbeitet, die Materialauswahl bei Stoff und Leinen ist auf Haltbarkeit und Alltagstauglichkeit ausgerichtet. Damit traut man sich auch eher mal abseits von idealen Wiesenstartplätzen zu starten. Auch in anderen Punkten ordnet Bruce Goldsmith nicht alles dem verbreiteten Leistungsdrang im Highend-B-Bereich unter. Die Stabilozellen sind stäbchenfrei, die Stabiloleinen spannen nur zwei und nicht gleich die fünf äußeren Zellen ab. Schwer lösbare Verhänger sind so kaum zu erwarten. Löblich ist auch, dass der Base schon ab Werk eine trimmfreundliche Einschlaufung der Leinen besitzt, die bei Bedarf auch eine Verlängerung erlaubt. Nur die oben beschriebenen, etwas schlabberigen Bremsgriffe passen nicht ins allgemein positive Bild.

Fazit: Wer in der B-Klasse nach einem echten Allrounder sucht, der kann den Base getrost in die engere Wahl ziehen. Sein leichtgängiges, exaktes Handling zeugt von Rasse, die man sich ohne überzüchtete Nervosität erkauft. Das einfache Starthandling auch bei Starkwind, die hohe Spurtreue gepaart mit spielerischer Quirligkeit, das sehr gute Gleiten (bis halb beschleunigt), dazu die  überschaubaren Reaktionen auf Klapper zeigen, dass Bruce Goldsmith hier ein sehr gut auf die Zielgruppe zugeschnittener, runder Wurf gelungen ist. Dass der Base im Steigen und voll beschleunigten Gleiten nicht ganz mit den in diesen Punkten jeweils Klassenbesten mithalten kann, sollte die wenigsten kümmern. Wer beim Fliegen vor allem den Spaß, ein gutes Gefühl und hohe Streckenflugtauglichkeit ohne den letzten Rekordkilometeranspruch sucht, wer auch schon mal Freestyle, Waggas und Küstenfliegerei im Starkwind im Sinn hat, der sollte mit dem Base glücklich werden. Aufsteigern und Grobmotorikern ist allerdings zu empfehlen, sich vorsichtig an die Kurvendynamik heranzutasten, die der Base schnell entwickeln kann, wenn man etwas beherzter an seinen Steuerleinen zieht.

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