Den Retter einfach mit der V-Leine des Gurtzeuges zu verschlaufen ist auch sicher. Aber es ist nicht immer die Lösung der Wahl. 

Wenn zwei Retter an einem Aufhängungspunkt am Gurtzeug
befestigt werden sollen, sind Schraubglieder die bessere Wahl.
Einschlaufen ist hier keine Lösung. // Foto: M. Arqué
Kürzlich schrieb ich im Post "Geschlauft ist auch sicher" über Belastungstests, die ergaben, dass eine verschlaufte Retteraufhängung genau so sicher sei wie eine Verbindung per metallenem Schraubglied.

Anhand von Rückmeldungen und Fragen von Lesern zeigte sich, dass viele den Text so verstanden, als sei das Verschlaufen nun die beste Verbindungsart von Retter und Gurtzeug. Das war aber nicht die Aussage!

Wer seinen Retter bisher per Schraubglied mit dem Gurtzeug verbunden hat, sollte ruhig bei dieser Lösung bleiben. Sie bringt ein klein wenig mehr Gewicht mit, doch dafür ist sie einfacher zu handhaben. Die geschlaufte Variante spart das Gewicht des Schäkels und hat sich im Test als ebenso stabil erwiesen. Bei einem passenden Gurtzeug und Retter kann man also ruhigen Gewissens auf den Schäkel verzichten und die direkte geschlaufte Verbindung wählen. Sicherheitstechnisch sind beide Lösungen als gleichwertig einzustufen.

Allerdings ist das Einschlaufen nicht in allen Fällen sinnvoll oder überhaupt realisierbar. Je nach Konstruktion der Verbindungsleinen kann das Schlaufen manchmal gar nicht möglich sein, zum Beispiel wenn die einzelnen Schlaufen der Leinen nicht groß genug sind, um Retter oder Gurtzeug hindurchzuschieben und damit die Schlaufe festzuziehen. Ein anderer Fall sind steuerbare Rettungen wie Rogallos, die zwei getrennte Verbindungsleinen besitzen. Auch hier ist ein Einschlaufen beider Seiten technisch nicht möglich. Da müssen schon zwei Schraubschäkel her.

Es gilt also im Einzelfall zu entscheiden, was die jeweils passende Lösung ist.