Eine nur verschlaufte Retteraufhängung im Teststand von Edelrid. // Quelle: PMA |
Die Herstellervereinigung PMA hat gemeinsam mit Advance und dem Leinenhersteller Edelrid eine umfangreiche Testreihe durchgeführt. Das jetzt präsentierte Ergebnis ist eindeutig: Verschlaufte Retterverbindungen sind genauso sicher wie solche, bei denen ein metallener Schraubschäkel (Maillon Rapide) als Verbindungsglied dient.
100 verschiedene Kombinationen von Retterleinen aus dem recht hitzeempfindlichen Dyneema wurden nacheinander einem Schocktest unterzogen. Dabei wirkte kurzzeitig mehr als die 15-fache maximale Anhängelast eines Gurtzeuges auf die Leinen ein. Selbst in den Fällen, bei denen die Verschlaufung extra etwas schief platziert war, hielt die Verbindung dieser Belastung stand. Auch bei einem nachfolgenden statischen Belastungstest der Leinen zeigten sich keine auffälligen Festigkeitsverluste.
Messtechnisch gesehen waren die Verbindungen mit Schraubschäkel zwar minimal stabiler. Doch bei den in der Flugpraxis wirkenden Kräfte spricht nichts dagegen, die Leinen direkt fest miteinander zu verschlaufen, anstatt auf ein Verbindungsglied aus Metall zu setzen.
Festgezogene Schlaufverbindungen hätten bei keinem der Tests schlechter abgeschnitten als Verbindungen mit Maillon Rapide, so die PMA.
7 comments
Der Titel ist etwas irreführend, es klingt als ob nur die geschlaufen Verbindungen auch wirklich sicher sind...
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis. Stimmt, man kann es auch so lesen. War mir beim Texten nicht aufgefallen. Ich habe jetzt das "Nur" aus dem Titel genommen.
AntwortenLöschenIch hoffe allerdings, dass die Lu-Glidz Leser nicht nur den Titel wahrnehmen, sondern zumindest auch noch den Vorspann lesen. Dann sollten sie schon mitbekommen, wie das gewichtet ist.
Endlich hat das jemand mal bestätigt. Ich habe schon seit 20 Jahren es immer eingeschlauft, da ich das für Blösinn gehalten habe was da immer behauptet wurde. Gerade bei so dicken Leine ist das ja unrpoblematischer als bei den dünnen Waageleinen. Da hat auch niemand einen Schäkel dazwischen gehängt.
AntwortenLöschenDie PMA macht etwas Sinnvolles. Das sind gute Nachrichten.
AntwortenLöschenWas genau bedeutet denn geschlauft, bzw. wie macht man das genau? Auf dem Bild leider nicht so gut erkennbar.
AntwortenLöschenWie soll ich bitte meine dicken V-Leinen mit dem Gurtzeug verschlaufen? Verbindungen mit Schraubschäkel sind doch perfekt - unanbhängig ob stabiler oder nicht. Oder sind es wieder die paar Gramm Gewicht auf die es ankommt?
AntwortenLöschenGruß
Stefan
@Stefan: Wenn die Verbindung mit Schraubschäkel perfekt ist, dann solltest Du das auch so lassen. Die Testreihe ist ja keine grundsätzliche Empfehlung "für" die Verschlaufung und "gegen" den Schäkel. Sie zeigt einfach nur, dass Verschlaufen genauso gut hält und eben den Schäkel spart.
AntwortenLöschenBei einigen modernen Leichtgurtzeugen und Leichtrettern sind die V-Leinen nicht mehr dick, sondern relativ dünne Dyneema-Stränge. Da geht das Verschlaufen auch gut.
@Thomas: Verschlaufen geht, indem man Schlaufe A durch Schlaufe B zieht, dann wiederum die Leine A durch die eigene Schlaufe A steckt und das dann festzieht. Das ist genauso, wie die verschiedenen Leinenebenen beim Gleitschirm miteinander verschlauf sind.
Ein schnell gegoogeltes Bild, wenn auch in einem ganz anderen Zusammenhang:
http://www.sieltec.de/s/cc_images/cache_2472008552.JPG
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