Auf Facebook wurde von einem Tandemabsturz wegen gebrochener Quickout-Karabiner berichtet und in der Szene breit kolportiert. Die Karabiner trifft aber keine Schuld. 

Quickout-Karabiner von Finsterwalder.
// Quelle: Finsterwalder
Der Vorfall ist ein Beispiel dafür, wie schnell sich über Facebook Gerüchte verbreiten können, die nur teilweise der Wahrheit entsprechen. Vor wenigen Wochen schrieb dort ein Pilot, dass bei Castejón des Sos ein Tandem abgestürzt sei. Tandempilot und Passagier seien ums Leben gekommen. Der Absturz hänge offenbar mit einer gebrochenen Achse eines Quickout-Karabiners zusammen.

Seither geisterte diese Geschichte durch Gleitschirmforen auf Facebook und anderswo. Viele Piloten waren verunsichert. Sollte es vielleicht bald eine Sicherheitsmitteilung vom Hersteller Finsterwalder zu diesem Modell geben?

Jetzt hat sich die Geschichte, zumindest was die Karabiner betrifft, als falsch herausgestellt.
DHV-Sicherheitsreferent Karl Slezak ging der Sache nach und fragte Kollegen beim spanischen Verband AVLE, ob der Vorfall dort bekannt sei. Der tragische Tandemunfall mit zwei Toten wurde ihm bestätigt. Als Grund für den Absturz wurde aber ein Klapper im Landeanflug genannt. Die Karabiner seien, entgegen der verbreiteten Gerüchte, völlig intakt gewesen.

In einer Email des spanischen Verbandes AVLE heißt es wörtlich:
"First, we should highlight that the fast release carabiners did not fail. The first two people who reached the place had to release the carabiners as they continued locked, and they also mentioned that they were new and in perfect conditions. There was no issue at all with the flying equipment. (...) The investigation hasn’t been closed, but we can affirm that there was no problem with the fast release carabiners, and that the rumours that are being spread are wrong".