Beim Coupe Icare in St. Hilaire stellen die Hersteller der Gleitschirmszene traditionell viele Neuigkeiten vor. Lu-Glidz fasst in einer kleinen Serie das Wichtigste zusammen. 

Das offizielle Plakat des 44. Coupe Icare.
// Quelle: www.coupe-icare.org
Der Coupe Icare ist nicht nur berühmt für seine Flugshows samt Verkleidungsfliegen. Das weltweit größte Treffen der Gleitschirmszene ist auch eine große Messe, auf der viele Hersteller ihre neuesten und auch kommende Produkte präsentieren oder zumindest ankündigen. Lu-Glidz liefert in einer offenen Reihe von Posts die wichtigsten News als "Messesplitter". Hier die ersten Info-Happen:


Advance
Die Schweizer freuen sich über viel gutes Feedback, dass sie in den vergangenen Monaten zum EN-C Sigma 10 erhalten haben. Als nächstes hoffen sie auch im High-B-Segment ähnlich glänzen zu können. Der Iota 2, der Ende 2017 auf den Markt kommen soll, hat viele der technischen Merkmale des Sigma 10 "geerbt". Dazu zählen Mini-Ribs, Stäbchen im Hintersegel (C-Wires), ein reduzierter Leinensatz sowie Streifendiagonalen. Der Anspruch an den Piloten soll dem Iota ähnlich sein.
Daneben zeigt Advance in St. Hilaire das neue Wendegurtzeug Progress 3. Hauptunterschied zum Progress 2 ist ein anderes Protektorkonzept. Statt reinem Airbag hat das Progress 3 einen sogenannten Hybridprotektor, bei dem eine komprimmierbare Rippenkonstruktion aus Schaum für die Formgebung und Vorfüllung des Protektors sorgt.

Aircross
Im Frühjahr 2018 soll ein neuer Low-B, der U-Fly 3, auf den Markt kommen soll. Der Schirm wird gemeinsam mit dem brasilianischen Hersteller Sol entwickelt. Die Verbindung stammt daher, dass Aircross-Chef Konrad Görg mit seiner Firma Kontest auch der Importeur von Sol in Deutschland ist.
Als kleines, aber feines Gimmick bietet Aircross zudem ein Gleitschirmreparaturset im Format eines Erste-Hilfe-Täschchens an. Darin enthalten sind vorgestanzte Klebesegelflicken, verschiedene einseitig vorgespleißte Ersatzleinen für den schnellen Ersatz im Feld, dazu passende Spleißnadeln, Leinenschlossschlüssel etc.

Niviuk
Die franko-spanische Marke Niviuk gehört zu jenen Herstellern, die sich in St. Hilaire bei Neuerungen nicht lumpen lassen. Dazu zählt unter anderem die bereits fünfte Fassung der Artik-Reihe (EN-C), Artik 5 und Artik 5 P (Leichtversion), die weiterhin mit einer moderaten Streckung (6,1) daherkommt. Ebenfalls neu: der Tandemschirm Takoo 4, der Koyot 3 (EN-A) als Leichtversion (Koyot 3 P) und der Acro-Schirm E-Gravity.
Bei den Gurtzeugen gibt es neue Versionen von Wendegurtzeugen: Konvers 2 und Roamer 2, letzteres zudem in einer Ultraleichtvariante als Roamer P.
Octagon 2 heißt wiederum ein neuer Rettungsschirm in Kreuzkappenbauweise.

Nova
Den Mentor 5 gibt es seit kurzem als Leichtversion Mentor 5 light. Zudem ist die Entwicklung des Triton 3 (EN-C) schon weit fortgeschritten. Ein Proto davon flog schon beim traditionellen Gleitwinkel-Wettfliegen in St. Hilaire mit.

Das Logo der neuen Marke
von Hannes Papesh.
// Quelle: phi-air.com
PHI
Hannes Papesh stellt in St. Hilaire seine neue Gleitschirmmarke PHI offiziell vor. Zur ersten Produktpalette sollen gleich drei Schirme im EN-A-Bereich gehören: Sie tragen die musikalischen Namen Fantasia, Sonata und Symphonia.
Vor allem mit Symphonia will Hannes Papesh für Aufsehen sorgen, indem er erstmals eine Art High-A-Klasse definiert. Denn der Schirm soll trotz EN-A-Sicherheitsniveau die Leistung eines High-B-Schirmes erreichen. Dafür besitzt er nicht nur die für einen A-Schirm hohe Zellenzahl von 50, sondern weist viele fortgeschrittene Konstruktionsmerkmale auf, die normalerweise in höherklassigen Schirmen zum Einsatz kommen: doppeltes 3D-Shaping im Diamant-Schnitt, Miniribs mit innenliegenden Nähten, Streifendiagonalen, ein stark reduziertes Leinensetup mit unummantelten Leinen sowie ein Segel, das komplett aus dem leichten 32-Gramm-Tuch von Porcher genäht ist.

Supair
Nachdem die Franzosen im vergangenen Jahr noch mit vielen Gleitschirmneuigkeiten aufwarteten, steht dieses Mal wieder die Gurtzeugsparte im Vordergrund. Die neuesten Produkte heißen zum einen Evo Lite, eine Leichtvariante der beliebten Evo-Sitzgurtzeugreihe. Daneben präsentiert Supair zwei Tandemgurtzeuge, die für den Einsatz in steinigem und sandigem Gelände bewusst stabiler und ohne Airbag designt wurden: das Pilotengurtzeug Evasion Bump sowie das Passiergurtzeug Minimax Bump.

Swing
Dem Trend zum Leichtbau ist Swing lange nicht gefolgt. Aber jetzt springt die Marke doch noch auf diesen Zug auf. Den Arcus RS als Low-B mit RAST-System gibt es jetzt auch als Arcus RS lite. Gegenüber der Normalversion spart diese Fassung rund 1 kg an Gewicht, v.a. durch Verwendung leichter 32 und 27 Gramm Tücher von Porcher.
Daneben bietet Swing den Miniwing Apus RS neuerdings als Maxiversion in den Größen 20 und 23 an. Im unteren Gewichtsbereich besitzen sie sogar eine Zulassung als EN-A.
Auch vom Speedflyer Mirage RS gibt es jetzt eine "große" Größe: 15.