Fliegen über Gletscherlandschaften ist ein besonders spektakuläres Erlebnis. In Zukunft wird das kaum noch möglich sein. Der Klimawandel ist schon zu weit fortgeschritten. 

Fliegen über Gletschern wird künftigen Generationen nicht mehr
vergönnt sein. // Quelle: Anemos Parapente
Forscher der Universitäten Bremen und Innsbruck zeigen in einer aktuellen Studie im Fachmagazin Nature Climate Change, dass das weitere Abschmelzen der Gletscher im laufenden Jahrhundert nicht mehr verhindert werden kann – selbst wenn alle Emissionen von Klimagasen jetzt gestoppt würden.

Die Atmosphäre ist bereits so stark mit CO2 angereichert, dass die gesamte Gletschereismasse außerhalb der Antarktis und Grönland noch in diesem Jahrhundert um rund 36 Prozent schrumpfen und längerfristig unabwendbar ganz verschwinden wird, so die Berechnungen. Kleinere Gletscher könnten auch schon deutlich früher vollkommen weggetaut sein.

Die Forscher machen folgende Rechnung auf: Jedes heute ausgestoßene Kilogramm CO2 bedeutet langfristig einen Verlust von 15 Kilogramm Eis. Aufgrund der langsamen Reaktion der Gletscher auf Klimaänderungen hat unser Verhalten heute über das 21. Jahrhundert hinaus massive Auswirkungen. Nimmt man die typischen Emissionen eines aktuellen Mittelklasse-Fahrzeugs, so "kosten" schon 500 Meter Autofahrt langfristig ein Kilogramm Gletschereis, so die Forscher.

Nimmt man solche Daten als Grundlage, dann bedeutet eine Fahrt von 500 Kilometern in die Alpen und zurück langfristig einen Verlust von schon unvorstellbaren zwei Tonnen Eismasse.

Ob solche Größenordnungen stimmen, ist schwer nachzuprüfen. Allerdings führen sie einem doch vor Augen, dass wir mit unserem Tun Spuren hinterlassen. Vielleicht ein Grund mehr, zumindest verstärkt auf Fahrgemeinschaften zu setzen, um in die Fluggebiete zu gelangen.