Alles hat einmal ein Ende, auch der Sommer im Frühling. Nach fast 4 Wochen nahezu durchgängigem Hochdruckwetter mit Temperaturen bis fast 30°C, vertrockneten Wiesen, ersten Waldbränden und für die Jahreszeit sehr beachtlichen Basishöhen von über 2000m verabschiedet sich diese Herrlichkeit von uns. Das zentrale Hoch über Nordeuropa verliert alle Kraft, zieht sich nach Osten und Süden zurück und überlässt in der kommenden Woche das Feld wieder der kalten Luft aus den Polarregionen.

Ein mächtiger Tiefdrucktrog wird dann das Kommando unseres Wetters übernehmen. Die Temperaturen sinken wieder auf unter 15°C. Und es stellt sich eine klassische Westlage ein, wie die Wetterkarte für kommenden Mittwoch des GFS-Modells zeigt (Quelle: wetterzentrale): Das Tief im Norden und ein Hoch im Süden. Dazwischen saust der Wind von West heran, böig, voll beladen mit atlantischer Feuchtigkeit und einem steten Wechsel von warmen und kalten Schwällen. Aprilwetter im Mai.

Das ganze Dilemma zeigt sich auch in der 9-tägigen GFS-Niederschlagsprognose (Quelle: wetterzentrale). Spätestens ab Dienstag (erstes Bild der zweiten Reihe) ist in ganz Deutschland einige Tage schauerliches Wetter zu erwarten. Ein Hinweis: Die Niederschlagssummen in den Grafiken sind über 24 Stunden gerechnet. Auch wenn Deutschland im tiefen Blau versinkt, heißt das nicht automatisch, dass es nur Dauerregen gibt. Die Flugmöglichkeiten werden in dieser Zeit aber sehr mau sein.

Die Bauern wird diese Entwicklung freuen. In vielen Regionen könnte dies die Rettung für die Jahresernte bedeuten. Und wir Flieger sind im April so verwöhnt worden, dass wir eine solche Pause nicht für allzu viel Frust nutzen sollten. Einige von uns kommen wahrscheinlich endlich mal wieder zum Arbeiten und stecken nicht immer im Dilemma, ob sie unter der Woche nicht doch lieber Fliegen gehen sollten.