Als Ewa Wisnierska in Australien den Flug in einer Gewitterwolke überlebte, waren zugleich 3 weitere Piloten in der Wolke. Ein Chinese starb vom Blitz getroffen. Doch ein Niederländer und der Belgier Christophe Gaber kamen glücklicherweise auch mit dem Leben davon.
Christophe hat in einem belgischen Forum von seinen Wolkenerlebnissen berichtet. Nachzulesen ist das unter www.ricoufly.net (samt weiteren Fotos), allerdings sollte man Französisch können. In der Kurzfassung geht die Geschichte so: Christophe flog in einer Gruppe zusammen mit den anderen o.g. Piloten, als plötzlich die Wolke stark zu saugen anfing und alle im grauen Nichts verschwanden. Christophe machte erst "Big Ears", aber es ging immer noch hoch. Dann zog er einen B-Stall und konnte so tatsächlich auf 1600m absinken. Doch seine Arme machten schlapp, er musste den B-Stall loslassen. Sofort ging es wieder nach oben. Zwei weitere B-Stall-Versuche blieben erfolglos, sein Avax RS7 faltete sich über seinem Kopf zusammen. Er schmiss seine Vonblon-Rettung, hatte aber anfangs auch nur Steigen. Weil sich eine Leine um seinen Helm gelegt hatte, riss er sich den Helm vom Kopf. Um ihn herum zuckten Blitze. Er ergab sich in sein Schicksal, nahm seine Kamera und machte Abschiedsfotos. Dann ließ plötzlich das Steigen nach, er sank aus der Wolke heraus und landete schließlich in einem Baum. Seine Maximalhöhe in der Wolke waren 2700m (zum Vergleich: Ewa stieg auf 9946m). Interessant ist vor allem diese Einschätzung. Zitat:
Die Bedingungen waren die ganze Zeit etwas seltsam. Ich glaube dass ich - wäre ich allein oder mit wenigen anderen Piloten beim freien Fliegen gewesen - ich schon viel früher Landen gegangen wäre. Mit vielen anderen Piloten um einen herum zu fliegen gibt einem ein falsches Gefühl von Sicherheit, das Wettkampffliegen verändert ebenso die eigene Urteilskraft: Man geht unweigerlich das eine oder andere Mal über seine Grenzen. Das ist es aber auch, was einen dank des Wettbewerbs auch weiter bringt.