Immer wieder kommt es vor, dass man am Hang kreist und dabei feststellt, dass man in der Kurve dem Hang gefährlich nahe kommt. Da beginnt dann der Stress: Wie kann man die Kurve noch enger ziehen, um doch noch "rum" zu kommen, ohne einen Strömungsabriss zu riskieren? Zwei Techniken halte ich für erwähnenswert.
Die erste hat Dani Loritz, Konstrukteur von Team 5, kürzlich im DHV-Forum beschrieben:
"Versuche, wenn du dich beim Drehen gegen den Hang verschätzt, nicht nur die innere Bremse mehr zu ziehen, sonderen die äussere auch leicht unter Zug zu bringen. Auf der einen Seite verringerst du die Dynamik und reduzierst den damit verbundene Höhenverlust, sprich Taucher. Zum Zweiten verringerst du damit die Geschwindigkeit und somit verkleinerst du auch den Kurvenradius - und die gefährliche Annäherung zum Hang ist auf einmal nicht mehr so tragisch."
Der zweite Tipp stammt aus dem Buch "Nestflucht" von Michael Nesler, dem Konstrukteur von Icaro und Wings-of-Change:
Kurven kann man enger ziehen, indem man durch Körpereinsatz das Gurtzeug schnell ein wenig in Richtung der Kurve verdreht (twistet). Hierzu ist Beinarbeit gefordert: Man zieht im Kurvenflug die gestreckten Beine schnell zu sich heran und streckt sie sogleich wieder, allerdings schräg in Richtung der Kurvenzentrums. Durch dieses Manöver überträgt man einen leichten Drehimpuls aufs Gurtzeug und schließlich auch auf den Schirm. Denn durch die Drehung wird der Innenflügel etwas entlastet, der Außenflügel stärker belastet. Mehr Belastung bedeutet freilich höhere Geschwindigkeit am Außenflügel - so kommt er schneller rum.
Beide Techniken sollte man erst in ruhiger Luft und mit gehörigem Hangabstand ausprobieren, bevor man sie ernsthaft einsetzen will. Ein zuviel an Außenbremse bei Technik 1 oder ein zu starker Drehimpuls bei Technik 2 könnte auch kontraproduktiv wirken.
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