Kurzfassung

Grafik: wetter3
Ein Hoch hat sich über der Nordsee etabliert und hält dort für ein paar Tage die Stellung. In Deutschland und der Eifel bringt diese Lage Wind aus Ost, der allerdings recht kräftig daher kommt. Bodennah sind 15-20 kmh prognostiziert, wobei er in der Höhe schnell und deutlich zunimmt. In 500m Höhe soll der Wind schon mit über 30 kmh wehen.

Ist das ganze nun flugtauglich? Schwer zu sagen. Im Sommer würde ich bei solchen Prognosen sofort abwinken, weil der Höhenwind sicher in kräftigen Böen bis zum Boden gemischt würde. Aber wir haben Winter, und genau in der Zeit, wo die Sonne insgesamt am tiefsten steht und am wenigsten Strahlungsenergie zu uns gelangt. Entsprechend gering ist der thermische Antrieb, was bedeutet, dass die Atmosphäre viel weniger durchmischt wird. Der Wind weht also weitgehend "geschichtet" übers Land, wobei sich bodennah eine deutlich abgebremste Schicht einstellt und der Höhenwind über diesem Polster dahin braust.

Lokal kann es also durchaus sein, dass an manchen Flugspots der Wind boden- bzw. hangnah nocht fliegbar ist, während 100 m drüber schon Rückwärtsflug angesagt wäre. Man braucht aber gar nicht so hoch, um dennoch seinen Spaß beim Soaren zu haben. Ob und wo das so ist, lässt sich aus den Prognosen allerdings nicht ablesen. Probieren ist angesagt. Immerhin kann man bei dem schönen Wetter im "Notfall" um Boppard, Hönningen oder Rachtig auch tolle Spaziergänge machen.

Windenschlepp ist übrigens keine sinnvolle Alternative. Zwar könnte der Wind bodennah erträglich und startbar sein, doch der starke Gradient in die Höhe würde dann am Seil schnell spürbar. Auch Moschi-Piloten sollten sich bewusst sein, dass ein bodennah schwächerer und startbarer Wind in der Höhe schnell seinen Charakter ändern könnte.