Für heute hatte ich einen tollen Thermiktag versprochen. Die Prognosen sind auch in Erfüllung gegangen, mit allen Vor- wie Nachteilen. Denn die Thermik war tatsächlich prächtig ausgebildet, mit schönen Wolkenstraßen am Nachmittag, Basishöhen von 2000m und guten Streckenflugmöglichkeiten. Leider waren es aber nur wenige, die diese Pracht heute am Dreiser Weiher in der Eifel auch ausnutzen konnten. Der Wind war den größten Teil des Tages zu schwach zum soaren. Also war Selektionsarbeit am Hang angesagt. Raus in die Ablösung - rauf - runter - wieder rauf (aber nun zu Fuß). Die Thermiken waren stark aber sehr eng und in Bodennähe kaum zu zentrieren. Mehr als 20 Piloten waren vor Ort und voller Hoffnung. Wahrscheinlich wurde jeder mehrmals von so einem Thermikhengst einfach abgeworfen. Manch einer startete raus, gewann sofort vor dem Startplatz 30m, um 50m weiter gleich bis zur Landwiese durchgereicht zu werden. Nur Ralf B. fand in der thermisch besten frühen Nachmittagszeit den Einstieg, drehte bis unter die Wolke, gondelte ein wenig über dem Weiher herum, um sich schließlich doch noch zum wegfliegen zu entscheiden. Der Flug endete kurz vor Trier.
Die meisten anderen mussten sich in Geduld üben. Daniel M. schaffte noch nach 16 Uhr den Einstieg, um wie Ralf noch bis Trier zu fliegen. Doch erst gegen 18 Uhr kam die auch in Dreis wirklich gut fliegbare Phase, dann allerdings mit einer ordentlichen Portion Osteinschlag. Wer es wagte, ganz tief bis vor die Ostflanke des Weihers zu soaren, konnte dort Anschluss finden, noch bis über 1500m aufdrehen und weit über 1 Stunde fliegen.
Abends das klassische "Dreis-Wunder": Der Wind nahm ein wenig zu, und der feuchte Weiher gab die latente Wärme aus seinem Untergrund wieder frei. So wurde bis weit nach 20 Uhr noch gut geflogen.
Welches Streckenpotenzial solche Tage haben, zeigt nicht nur Ralfs Flug nach Trier. Etwas weiter südlich an der Nahe ist Martin L. bei ähnlichen thermischen Bedingungen ein perfekt geschlossenes 51-km-Dreieck gelungen!