Der multinationale Ansatz des Magazinkonzeptes von Free.aero ist Teil der Geschäftsstrategie und -grundlage. Denn die Artikel von Voler.info wie Free.aero sind für die Leser kostenfrei zugänglich. Alle Ausgaben werden allein über Werbung finanziert, die sich international natürlich besser verkaufen lässt. Dennoch verspricht Sascha Burkhard, mit Free.aero nicht nur hersteller-orientierte Informationen, sondern auch einen journalistischen Mehrwert bieten zu wollen.
Eine Besonderheit von Free.aero ist die Aufmachung. Alle Beiträge beziehungsweise Ausgaben werden als einzeln downloadbare pdf-Dokumente in druckbarer Auflösung geliefert. Das Layout unterliegt dann nicht den Einschränkungen von Internetseiten, sondern kann opulent wie ein klassisches Magazin mit großen Fotostrecken etc. sein. Zudem erleichtert das den Vertrieb. Es reichen kurze Teaser-Texte und ein Downloadlink, um eine Facebook-Seite, Twitter sowie eigene Apps für Iphone- und Android-Smartphone damit zu bestücken. Die Erscheinungsweise ist unregelmäßig, sowohl was Zeitpunkt als auch Umfang betrifft.
Das Titelbild der ersten großen Ausgabe von Free.aero auf Deutsch. |
Dass einige davon genehmigte Nachdrucke von Beiträgen sind, die zuvor schon mal auf lu-glidz erschienen, zeigt allerdings eine Schwierigkeit, vor der Sascha Burkhardt steht: Da er bislang Redaktion und Anzeigen-Akquise weitgehend auf sich allein gestellt betreibt, und das auch noch in vier Sprachen, stellt sich die Frage, wie viel Zeit ihm künftig für eine unabhängige journalistische Herangehensweise an aktuelle Themen bleibt.
Bis vor Kurzem profitierte Voler.info und das englische Free.aero noch davon, dass Sascha Burkhardt als Autor für die "Thermik" immer wieder Technikthemen rund ums Gleitschirm- und Motorschirmfliegen hintergründig recherchierte. Was er für die "Thermik" schrieb und von der Redaktion bezahlt bekam, konnte er - übersetzt - auch in seinen eigenen Publikationen bringen. Mit der Entscheidung, Free.aero nun auf Deutsch zu lancieren, ist allerdings das Band zur Thermik-Redaktion zerrissen. Die journalistischen Synergie-Effekte - u.a. in Form einer Kofinanzierung von Recherchen - fallen damit aus. (Gleiches gilt übrigens in umgekehrter Weise: Es wird interessant zu sehen, ob und wie die Thermik den Verlust von Sascha Burkhardt als kreativen Inhaltsgenerator und Autor auffangen kann.)
Grundsätzlich kann man die Entwicklung aber begrüßen. Etwas mehr Konkurrenz auf dem Markt der Gleitschirm-Medien sollte der kreativen und aktuellen Themenfindung jenseits des Vorstellens von Produkten und des Einstellens von Youtube-Filmchen auf Facebook-Seiten förderlich sein. Willkommen, Free.aero!
In eigener Sache: Für lu-glidz sind sowohl Free.aero als auch Thermik keine Konkurrenz. Ein werbefreier und nicht vordergründig profitorientierter Blog wie lu-glidz muss nicht um die knappen Werbeetats der Hersteller buhlen. Das erlaubt eine unabhängige Berichterstattung. Wem das gefällt und wer lu-glidz deshalb unterstützen möchte, kann dies über eine Spende tun.
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