Wie es auch anders geht, wurde kürzlich in Brasilien beim Pilotentreffen des Brasilianischen Gleitschirmverbandes ABP in San Pedro in der Nähe von Sao Paulo vorgestellt.
Der Brasilianischer G-Force-Trainer wird per Handschlepp aufgezogen. // Quelle: Mario Arqué - Facebook |
Um ohne Gegengewicht zum Ausgleich der Unwucht auszukommen, müssen sich immer zwei Piloten mit ihren Gurtzeugen gegenüber am Drehgestell einhängen. Unten ist eine Art Felge angebracht, auf die ein Seil aufgewickelt wird. Zieht man dieses per Handschlepp wieder ab, wird die Konstruktion in Rotation versetzt, und die Piloten können die Wirkung erhöhter G-Kräfte erleben.
Anders als beim originalen "großen" G-Force-Trainer, der mittlerweile an fünf Standorten in Europa zu finden ist, kann mit der brasilianischen Einfach-Variante keine dauerhafte G-Belastung erflogen werden. Nach dem Abziehen des Seiles herrscht die höchste Drehgeschwindigkeit, die dann sukzessive wieder abnimmt. Doch um Piloten die Effekte der G-Kraft spüren zu lassen - etwa wie schwer es werden kann, die Rettung entgegen der Beschleunigungskräfte aus dem Rettungscontainer zu ziehen - ist die Simpel-Technik völlig ausreichend. Ein solches System könnte auch für viele Vereine oder Flugschulen eine interessante Aufwertung von Rettungsgerätewurftrainings darstellen. Zumal es relativ schnell auf- und abgebaut werden kann und transportabel ist.
Entworfen und statisch berechnet wurde das Gerät von einem gleitschirmfliegenden Ingenieur, Ronaldo Novoa. Die Material- und Baukosten sollen umgerechnet nur rund 2000 Euro betragen haben. Welche G-Kräfte mit dem System per Handschlepp erreicht werden können, dazu liegen keine Angaben vor. Es gibt keine eingebauten Messinstrumente. Da manche Piloten im Test aber schon deutliche Schwierigkeiten hatten, beim Schleudergang noch ihre Rettung zu ziehen, scheint es zumindest für diesen Zweck völlig ausreichend zu sein.
Auf Vimeo ist ein Video zu finden, das den Handschlepp-G-Force-Trainer in Aktion zeigt:
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