Als ich 2006 den Blog unter dem Namen Lu-Glidz anmeldete, geschah dies nicht mit der Idee, daraus ein in der Szene viel beachtetes Online-Magazin zu entwickeln. Ich arbeitete damals (wie heute) hauptsächlich als freier Wissenschaftsjournalist. Blogs waren relativ neu und ich las, dass diese Form der Veröffentlichung die Zukunft des Journalismus darstellen könnten. Um zu verstehen, wie das Bloggen überhaupt technisch funktioniert, richtete ich als Test bei Blogger.com einen Blog ein, der von meiner Gleitschirmfliegerei handeln sollte. Auf dem Blog wollte ich anfangs v.a. ungestört spielen können, ohne dass ich gleich von Google-Suchenden gefunden würde. Deshalb wählte ich eine kryptische englische Schreibweise. Aus "Lucian glides" wurde Lu-Glidz. Den Namen habe ich später aus der Tradition heraus behalten, auch weil er letztlich persönlich und unverwechselbar ist - wie es ein Blog sein sollte.
Wie spricht man Lu-Glidz aus?
Wenn man der englischen Bedeutung folgt ("Lucian glides"), kann man Lu-Glidz wie im Englischen aussprechen, also "Lu glaids".
Warum machst Du Lu-Glidz überhaupt?
Weil es mir Spaß macht, und weil ich bei den Recherchen, Tests, Gesprächen etc. auch selbst viel lerne und weiterkomme. Das ist die beste Motivation für jedes Hobby, das viel Zeit in Anspruch nimmt.
Verdienst Du mit Lu-Glidz nicht auch Geld?
Doch, die freiwilligen Förderbeiträge der Lu-Glidz-Leser sind mittlerweile ein Teil meiner Einkünfte als freier Journalist. Ich versteuere sie deshalb auch wie ein normales Einkommen. Der Anteil ist aber noch vergleichsweise klein. Im Verhältnis zum zeitlichen Aufwand ergibt sich ein eher mickriger Stundenlohn.
Wieviel Zeit steckst Du in Lu-Glidz?
Das ist schwer zu sagen, weil sich Gleitschirmfliegen als Hobby und Blogger-Job zwangsläufig stark vermischen. Wenn ich für einen Schirmtest fliegen gehe, ist das ja Freizeitvergnügen und "Arbeitszeit" zugleich. Nimmt man nur die Zeit, die ich am Rechner schreibend und lesend für Lu-Glidz verbringe, so komme ich im Durchschnitt geschätzt auf eine halbe bis eine Stunde pro Tag.
Warum stellst Du keine Werbung auf Lu-Glidz, damit könntest Du doch die Einkünfte deutlich erhöhen?
Gleitschirmfliegen ist für mich Freiheit, und diese Freiheit will ich mir auch beim Blog-Schreiben erhalten. Ich will schreiben können, über was, wann und wie es mir gefällt. Würde ich Hersteller, Flugschulen, Händler o.ä. als Werbekunden gewinnen, wäre ich nicht mehr frei. Man kann es an allen klassischen Gleitschirmmagazinen sehen, wie stark sich dort die Inhalte an den Anzeigenkunden orientieren. Kritische Themen werden kaum aufgegriffen - und wenn, dann häufig erst, wenn die Diskussionen in der Szene im Grunde schon wieder durch ist. Solchen Zwängen will ich Lu-Glidz nicht unterwerfen und setze darauf, dass meine Leser diesen Ansatz schätzen lernen und honorieren.
Warum bietest Du nicht Lu-Glidz im Abonnement zu einem festen Preis an?
Auch das Abo-Modell widerspricht - wie die Werbefinanzierung - meiner Vorstellung von Freiheit. Würde ich Abos verkaufen, würden Lu-Glidz-Leser zu Recht eine gewisse Gegenleistung erwarten. Ich will aber nicht schreiben "müssen". Wenn den Lesern gefällt, was ich ihnen freizügig anbiete, so dass sie irgendwann Lust haben, mir etwas zurück zu geben, hinterlässt das auf beiden Seiten das bessere Gefühl. Außerdem erspart mir die Spendenlösung eine Aboverwaltung, die ansonsten nötig wäre. Ich investiere meine Arbeitszeit viel lieber in die Inhalte.
Es gibt übrigens schon ein paar Leser, die einen Dauerauftrag für einen Lu-Glidz-Förderbeitrag eingerichtet haben. Das ist für sie dann genauso bequem wie ein Abo-Regelung - mit dem Vorteil, dass sie selbst festlegen können, was ihnen Lu-Glidz wirklich wert ist.
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