Es gibt Profile von Flügeln, die sich weitgehend selber stabilisieren. Ein weites Vorschießen gibt es dann nicht mehr, wie das Video zeigt. Es zeigt einen Gleitschirm von Paramania, der mit einem so genannten Reflex-Profil ausgestattet ist. Dieses Profil ist an der Unterseite mehr aufgebauscht und hat an der Oberseite einen leichten S-Schlag. Dadurch rutscht der Druck- und Auftriebsschwerpunkt bei einem geringen Anstellwinkel automatisch weiter nach vorne. Weil der Flügel nun vorne so stark nach oben zieht, ist es schwer, dort einen (Front-)Klapper zu bekommen. Allerdings geht das ganze auch stark auf die Gleitleistung, weshalb XC-fähige Gleitschirme kaum ein ausgeprägtes Reflex-Profil aufweisen können.

Anders sieht das bei Motorschirmen aus. Da kommt die Leistung aus dem Motor. Und da man mit eingebauter Klapper-Bremse auch deutlich schneller fliegen kann, ist das doppelt interessant. Darum weisen einige "echte" Motorschirme, u.a. von Paramania, Dudek oder Ozone, solche Reflex-Profile auf.

Das interessante beim Reflex-Profil: Je schneller es geflogen wird, desto stabiler ist es. Im Gegenzug heißt es aber auch: Je schneller man fliegt, desto weniger darf man mit der Bremse arbeiten. Denn das Anbremsen zerstört den Reflex-Effekt, und dann kann auch ein solcher Flügel sehr vehement einklappen, wie das zweite Video zeigt.



Um einen Gleitschirm mit Reflex-Profil bei voller Geschwindigkeit und offenen Trimmern noch sauber steuern zu können, haben einige dieser Modelle neuerdings eine Stabilo-Steuerung (Beispiel von Dudek). Das ist eine extra Steuerleine, die an der Stabilo-Leine ansetzt und mit der man nur die Flügelspitzen ein wenig einklappt. Dies reicht für Richtungsänderungen bei Full-Speed vollkommen aus.