Kurzfassung
Ein mittelprächtiges Wochenende. Theoretisch fliegbar bei SW und S, aber irgendwo stört an jedem Tag etwas das freundliche Bild.
Wetterlage
(Grafik: wetter3)
Zwischen einem nach NO abziehenden und einem über den britischen Inseln nachrückenden Tief mogelt sich an diesem Wochenende ein schwaches Zwischenhoch. Allerdings huscht es eher nur an uns vorbei und bringt uns nicht vollständig in Hoch-Stimmung. Denn es schwächelt in der Höhe, und so bleiben Absinkbewegung und Wolkenauflösung irgendwo auf der Hälfte stecken.
Samstag
(Grafik: windfinder)
Am Samstag zieht das Hoch mit seinem Kern im SO an der Eifel vorbei. Rechtsdrehend liefert es uns schwachen Wind aus SW. Die Luft ist in der Höhe noch recht feucht. Darum können im Tagesverlauf auch dichtere Wolkenstaffeln durchziehen. Wann und wo genau dies sein wird, ist schwer zu prognostizieren, da streuen die Modelle stark. Klar ist nur: Dichte Wolken heißt wenig Thermik. Und viel Feuchtigkeit heißt auch niedrige Basis. Die wird über der Eifel so bei 1200m liegen.
Sonntag
(Grafik: Windfinder)
Am Sonntag macht das Tief über den britischen Inseln von Westen her schon Druck und lässt so Wind von Süd deutlich kräftiger wehen als am Samstag. Dabei gibt es über der Eifel einen starken Gradienten von West nach Ost. Je weiter nach Osten, desto schwächer wird der Wind sein. Gen Westen ist es natürlich umgekehrt, und v.a. werden zur belgischen Grenze hin die Böen immer stärker. Irgendwo über der Eifel könnte darum an diesem Tag eine Grenze der Fliegbarkeit für Gleitschirme verlaufen. Die Temperatur steigt mal wieder über 20°C. Die Wolken sind insgesamt etwas aufgelockerter, und auch die Basis liegt höher bei ~1800m. In der Höhe muss man aber mit einem recht kräftigen Wind >30 kmh rechnen, der die Thermik schnell zerreißen kann.
Flugprognosen für den Großraum Eifel
Ein durchweg fliegbares Wochenende mit deutlichen Einschränkungen.
Am Samstag ist der SW-Wind eher zu schwach, um sich lange soarend oben zu halten. Falls die dichteren Wolken auch noch in der Mittagszeit aufkreuzen sollten, wäre auch die Thermik schnell dahin. SW-Startplätze sind gefragt, der Windenschlepp wäre bei der Windsituation keine schlechte Alternative für Abgleiter. Streckenflugtechnisch sind bei der niedrigen Basis ~1200m keine großen Hüpfer zu erwarten.
Da gibt der Sonntag mit Basishöhen >1600m schon mehr fürs Streckenfliegen her. Der im Westen recht starke und böige Südwind könnte aber für zerrissene Bedingungen sorgen. Vor allem in den Hochlagen der Eifel und zur belgischen Grenze hin könnte der Tag wegen starker Böen unfliegbar werden. Südgelände östlich des Rheins wären da im Vorteil, z.B. der Finkenberg. Auch der Übungshang in Rodenbach ist eine Alternative (wobei dort der Wind vielleicht sogar zu schwach sein könnte). Es lohnt sich auf jeden Fall, für Sonntag nochmals neuere Windprognosen einzuholen.
Anderswo fliegen
In den deutschen Mittelgebirgen werden die thermischen Bedingungen besser, wenn man weiter nach Osten geht. Die Alpen sind fliegbar, wobei am Samstag lokal noch Störungen vorherrschen können. Der Sonntag ist dort der bessere Tag.
Weitere Aussichten
Bis Wochenmitte beherrscht noch ein Tiefdrucktrog Mitteleuropa mit eher kühler und "abwechslungsreicher" Witterung. Danach mehren sich die Zeichen und Chancen, dass doch endlich mal ein kräftiges Sommerhoch sich bei uns ausbreiten könnte.
Hinweis: Bitte nutzt die Kommentarfunktion des lu-glidz-Blogs, um nach dem Wochenende kurz Eure Erfahrungen zu posten. War das Wetter so wie die Vorhersage? Wo ging etwas, wo nichts?
Flugwetter
3 comments
Detlev schreibt: Am Samstag den 19.08.2007 war ich in Bremm. Das Eifelwetter gab um 13 Uhr ca 18 kmh Wind aus ssw an. In Verbindung mit ein bischen Thermik sollte man obenbleiben können. Die Streckenflieger waren schnell wieder am Boden weil kein Bart über 800 Meter zog und auch ich konnte in der langen Flugzeit nicht über 689 Meter kommen. Auserdem mußte man ständig Achtpassen nicht in einer der zahlreichen Abschattungen abzusaufen. Nach 110 Minuten erwichte mich eine besonders lange Abschattung und ich mußte landen. Die anderen Piloten flogen zwischen 5 und ca 30 Minuten. Die Bedingungen bestätigen also deine Wettervorhersage.
AntwortenLöschenEin Wochenende mit offenbar sehr gemischten Erfahrungen. Während die einen am Samstag keinen Bart fanden, der über 800m durchzog, drehten andere bis 1600m auf und flogen gar 97 km weit (Klüsserath bis Remagen). So gesehen war der Samstag am richtigen Startplatz der bessere Tag.
AntwortenLöschenSonntag waren die Bedingungen schlechter als laut meiner Wochenendprognose. Das Tief schob sich doch vehementer voran und kam schon am Nachmittag mit Regen an. Davor war aber am Bausenberg noch Fliegen möglich. 1h Soaren mit zerrissener Thermik, nichts ging über 500m. Gegen 16 Uhr drehte immerhin ein Gleitschirm unter voll geschlossener Wolkendecke(!) noch ruhig 200-300m auf.
Samstag in Klüsserath war es eigentlich zu schwachwindig um längere Zeit zu soaren. Es gab aber längere thermische Phasen die genutzt werden konnten. Auch der ein oder andere Bart hat gut gezogen, allerdings mit grösseren zeitlichen Abständen. Wer es schlecht erwischte sass schnell unten, wer Glück hatte konnte schön aufdrehen.
AntwortenLöschen= Vorhersage zutreffend
Sonntag wars dann erst bedeckt mit hohen Wolken, dann sonnig, dann kam das Tief mit Wind und Regen
= nicht viel zu Fliegen
Tom
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