ABER: Es gibt ja noch den zweiten Blick. Den sollten Flieger stets nicht nur auf die Bodenwind- sondern auch die Höhenwindprognosen richten. Und da zeigt sich weniger erfreuliches. Bis zu 40 km/h auf 850 Meter (925 hPa) sagt das GFS-Modell da für Donnerstag mittag voraus. Und da 850 Meter nicht gerade hoch über unseren Mittelgebirgsböden liegen, muss man damit rechnen, dass dieser Wind in kaum schwächeren Böen auch bis zum Boden durchschlagen kann.
Verstärkt wird die Böigkeit noch durch einen weiteren Effekt des Hochdruckgebietes. Denn mit der südlichen Strömung in der Höhe gelangen warme Luftmassen zu uns. Warme Luft in der Höhe bedeutet freilich auch: Inversion. Die liegt wie ein Deckel auf 1000-1500 Meter und bremst zum einen die thermischen Möglichkeiten. Zum anderen kanalisiert sie die Luftströmungen darunter, d.h. trotz "freier" Atmosphäre kommt es zu einer Art Düseneffekt. Der Wind wird also nochmals beschleunigt und durch Reibung an diesem "Deckel" zusätzlich verwirbelt. Vor allem an exponierten Startplätzen wie beispielsweise dem Bausenberg wird diese Böigkeit deutlich zu spüren sein.
Ob die realen Bedingungen am Ende der Vorhersage entsprechen, kann nur die Praxis zeigen. Wahrscheinlich ist allerdings ein gescheites Bodenhandlingstraining am Donnerstag und vielleicht auch noch am Freitag einem ungemütlichen Ritt durch die Lüfte vorzuziehen.
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