Heute ist der neue Wettersatellit MetOp gestartet (Bild: DLR). Das sollte uns freuen, denn mit seiner Hilfe könnte in naher Zukunft die Wettervorhersage noch ein bisschen besser werden, vor allem die mittelfristige Vorhersage von 3-7 Tagen.
Anders als der Meteosat-Satellit, der geostationär in 36.000 km Höhe über dem Äquator steht, saust Metop in einer niedrigen Umlaufbahn in nur 817 Kilometer Höhe über Nord und Südpol. Dabei scannt er einen zirka 2.000 Kilometer breiten Streifen der Erdoberfläche ab. Ungefähr 100 Minuten braucht der Satellit für eine Umrundung der Erde. Seine Bahnen zieht er immer im gleichen Winkel zur Sonne, während sich die Erde unter ihm weiterdreht. Dadurch überfliegt MetOp den Äquator immer zur gleichen lokalen Uhrzeit. Zweimal am Tag hat Metop so jeden Punkt der Erde im Blick - in Polnähe sogar öfter. Fünf Tage benötigt MetOp, um die gesamte Erde mit allen Instrumenten mindestens einmal abzuscannen.
Aus seiner geringen Flughöhe kann der neue Wettersatellit einen sehr genauen Blick auf die Erde und die darüber liegenden Atmosphärenschichten werfen. Genutzt werden die Daten des neuen Satelliten von den nationalen Wetterdiensten weltweit. Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst (DWD) geht davon aus, dass Meteorologen mit MetOp vor allem schlechtes Wetter in Europa präziser vorhersagen können: "Ein Großteil unserer Tiefdruckgebiete entsteht über dem Nordatlantik. Mit den Daten von MetOp wissen wir in Zukunft besser, was sich da in unserer Wetterküche zusammenbraut." Bislang sind Daten aus dieser "Wetterküche" eher Mangelware. Die geostationären Wettersatelliten blicken vom Äquator aus nur schräg auf die Polarregion und den Nordatlantik. Auch auf andere Datenquellen aus dieser Region können die Meteorologen kaum zurückgreifen: Während es über dem Festland zahlreiche Wetterstationen gibt, senden aus dem Nordatlantik nur wenige Wetterbojen ihre Daten zu den Wetterstationen.
MetOp ergänzt den amerikanischen polarumlaufenden Satelliten der NOAA, der schon seit ein paar Jahren im All ist. Viele der eingesetzten Instrumente sind auf beiden Satelliten bewusst identisch, damit die Messwerte vergleichbar sind. Da mit Metop die Dichte der Messungen nun erhöht wird, können die Wettermodelle häufiger mit aktuellen Daten gefüttert werden. Die Fehlerrate in den mittelfristigen Prognosen, die durch die bisher notwendige Interpolation von Messwerten zustande kommt, könnte darum in Zukunft abnehmen.
Uns Fliegern sollte das willkommen sein. Denn gerade wenn man einen Fliegertripp z.B. in die Vogesen oder die Alpen fürs Wochenende plant, sollte man künftig noch etwas früher und besser abschätzen können, ob es sich tatsächlich lohnt.
Meteo
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