Den Nordwind hatte ich in meiner Wettermail angekündigt, die Hochnebelsituation hatte ich als weniger zäh eingeschätzt. Dennoch ist es umso erstaunlicher, wie bei dichten bodennahen Wolken und gelegentlich feinem Nieselregen der Dreiser Weiher doch noch eine Reise wert sein kann.
Und ebenso erstaunlich ist, wie viele Flieger sich von solchen Bedingungen nicht abhalten lassen. 25 Schirme tummelten sich am Nachmittag dort, teilweise waren fast 20 davon gleichzeitig in der Luft.
Angefangen hat es morgens gegen 11 Uhr noch weitaus ruhiger. Die Modellpiloten ließen ihre Segler landen, als die Gleitschirmflieger kamen. Dabei wurde erst einmal der Nebel dichter, die Wolken niedriger, der Wind schwächer und die Tropfendichte in der Luft höher. Aber wer fliegen will, lässt sich davon nicht abhalten, wie das erste Beweisfoto zeigt. Richtig gut wurde es allerdings erst am Nachmittag ab 14 Uhr. Da stand der Wind perfekt und konstant an, stark genug, um selbst vor dem Startplatz zu tragen - und ohne die am Dreiser Weiher wegen ihrer Schleifqualitäten so gefürchteten Böen.
Thermisch war bei geschlossener Wolkendecke eigentlich nichts zu erwarten. Dennoch hatte man teilweise in der Luft das Gefühl, als würde sich doch mal eine Warmluftblase in den Hangaufwind schummeln. Manch einer drehte sogar geschlossene Thermikkreise und kam so auf vielleicht 100m über Start.
Angesichts der geringen Höhenstaffelung war die Tuchdichte in der Luft natürlich nicht ganz ohne. Es ging aber alles sicher und gesittet über die Bühne, samt einer Hundertschaft an erfolgreichen Toplandungen. Gegen 16.30 Uhr wurde der Wind dann langsam schwächer. Die letzten Piloten standen noch bis nach 17 Uhr mit dem Schirm spielend am Startplatz herum.