Es gibt diese Tage, da will sich das Wetter einfach nicht an die Prognosen halten. Eigentlich war heute so wenig Wind und Schönwetter angesagt, dass der vom DGC Siebengebirge angesetzte Schleppbetrieb in Mönchsheide die ideale Wahl erschien. Morgens strahlte auch noch die Sonne, aber ab 11 Uhr zog es immer weiter zu, so dass selbst abseits des Rheintals die graue Suppe nur 100m über dem Boden hing. An Schleppen war bei solchen Bedingungen nicht zu denken, obwohl der Wind sehr schön aus WNW anstand. Die wenigen in Mönchsheide erschienenen Flieger vertrösteten sich erst einmal im Fliegercafe des Segelflugplatzes.

Die Frage war: Sollte es eine Alternative geben? Ein Check des WAP-Dienstes von Wetteronline am Handy ergab: In Barweiler bläst der Wind aus Nord, für den Nachmittag ist er mit 2-3 Beaufort prognostiziert (morgens lautete die Prognose übrigens noch 1-2 Bft...), und es ist sonnig. Unter Umständen könnte also am Dreiser Weiher etwas gehen.

Und so war es dann auch. Bis zum Nürburgring hingen die Wolken, dahinter war der Himmel blau wie auf dem Foto. Ich war gegen 14.45 Uhr am Dreiser Weiher, einige Schirme schon am Startplatz, andere noch in der Luft, aber der Wind schwächelte etwas. Wenig später stand er perfekt an, immer noch recht schwach, aber gestützt durch die durchaus vorhandene Thermik genug um oben zu bleiben. An diesem Tag sollte sogar echtes Thermikfliegen drin sein, mit 3 m/s bis auf 250m über Start. Mit der Zeit drehte der Wind dann langsam auf NO, was für jene, die schon "oben" waren die besten Bedingungen am Prallhang bescherte, während die Startwilligen die typischen Dreiser Schwierigkeiten hatten, bei NO nicht gleich vor dem Start abzusaufen. Mehrfaches Starten und Toplanden war dennoch drin, ebenso wie eine knappe Stunde Flugzeit. Dieser Tag endete mit immerhin knapp 25 zufriedenen Fliegern.

Stellt sich am Ende natürlich noch die Frage: Warum war das Wetter weiter im Norden so bescheiden? Offenbar hat sich die schwache Kaltfront eines Tiefs über der Ostsee, die quer über Norddeutschland lag, deutlich weiter und vor allem schneller nach Süden ausgewirkt, als die Wettermodelle ursprünglich "gerechnet" hatten. Die kühleren Luftmassen sind in die vorherrschende, milde Luft eingeflossen und haben an der Schleifgrenze für die entsprechende Kondensation gesorgt, die uns die Hochnebelsuppe bescherte.