Das Osterwetter versprach v.a. Nordwind und hielt sich auch daran. Als bester Tag entpuppte sich im Nachhinein der Gründonnerstag. Ich war in Dreis und erlebte dort einen ganz besonderen Nachmittag. Ab 14 Uhr stand der Wind perfekt an - und das sollte bis 20 Uhr so bleiben. Einzig die Luft zeigte überraschende Eigenschaften. So bockig und aufgewühlt hatte ich den Dreiser Weiher bislang nicht erlebt. Überall brodelte es, kleine Thermikblasen stiegen aus dem Krater auf und zerplatzten bald an irgend einer imaginären Grenze in der Luft. Nichts zog wirklich durch, nichts war wirklich zentrierbar. Irgendwo bei 150m über Startniveau war i.d.R. Schluss. Aber die Achterbahnfahrt machte auch Spaß. Viele Male konnte ich weit draußen und niedrig im Tal wieder einen Heber finden, der mich mit einem Kreis wieder vor die Kante setzte. Statt Landung war weiterfliegen angesagt. Das ganze kostete aber auch viel Konzentration. Nach einer Stunde Rodeo war bei mir immer die Luft raus. Aber nach kurzer Pause ging es dann weiter. Am Ende kamen knapp 4h Flugzeit zusammen.
Besonders angenehm die letzten Stunde. Alle anderen Flieger bis auf Ralf Böhm waren schon gefahren. Nun hatten wir den Hang für uns und perfekten soften Wind, um direkt vor dem Startplatz zu spielen. Raus, rein, leichte Wingover (s. Ralf im Bild), Touchdown, angebremst über der Startkante im Wind stehend, langsam absetzen wie eine Feder; dann wieder Bremsen leicht ziehen, abheben, und los. Erst mit dem letzten Sonnenstrahl war dieser Spielwind mit einem Mal wie abgedreht.
Zwei Tage später dann Dreis mit einem ganz anderen Charakter. Als ich am Ostersamstag um 12.30 Uhr am Startplatz ankam, schien alles wieder perfekt zu sein - bis die erste thermische Böe durchrauschte. Holla, nicht von schlechten Eltern. Den Windmesser ausgepackt - und tatsächlich: 25 kmh im Schnitt, und bis zu 37 kmh in den Böen. An Starten war erst einmal nicht zu denken. Allerdings versprach eine anrückende Wolkenbank Abhilfe. Ohne die Sonne könnten die thermischen Böen ausbleiben, so die Hoffnung... Nach gemütlichem Schwätzchen am Startplatz haben wir uns doch erst mal fürs Bodenhandling am Hangfuß entschieden. Nach einer Stunde und bei geschlossener Wolkendecke wurde der Wind tatsächlich endlich etwas ruhiger und die ersten gingen an den Start. Die Bedingungen blieben dennoch grenzwertig.
Immer noch Böen über 30 kmh (s. Foto). Wer da nicht die schwächere Phase als Startfenster wählte, durfte Bodenturnen. Draußen in der Luft war es weniger heftig, man kam noch ohne Beschleuniger voran. Aber es war auch nicht gemütlich. Zumal der Wind (typisch für eine durchgezogene Front) einen Rechtsruck vollzog und nun aus NO blies. Vor dem Start trägt Dreis dann nur sehr unzuverlässig.
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