Was ist das für ein April? Von Aprilwetter fehlt jede Spur, und das wird wohl auch noch so bis Monatsende bleiben. Alle Modelle sehen für Mitteleuropa weiterhin sehr warmes und weitgehend trockenes Wetter voraus. Die Temperaturen liegen stets über 20°C, im Laufe der Woche könnte das Thermometer auch wieder über 25°C klettern.

Das Strömungsmuster der Atmosphäre, das sich derzeit über unseren Köpfen zeigt, passt überhaupt nicht zu einem April (Grafik GFS-Modell, Quelle: wetterzentrale). Typischer wäre ein Westlage, die uns viele Tiefdruckausläufer mit dem hohen Abwechslungspotenzial von Sonne und Regen heran führt. Davon ist nichts in Sicht. Stattdessen sitzt ein warmer Hochdruckkeil einigermaßen über Europa fest, mal mehr, mal weniger stark flankiert von kalten Trögen im Westen und Osten, die aber die ganze Situation wie Säulen rechts und links stabilisieren. Wenn es da nicht noch eine überraschende Wende gibt, könnten wir bis Anfang Mai einen Aprilsommer erleben.

Fliegerisch ist die damit verbundene Trockenheit übrigens gar nicht so toll. Zum einen fehlen bei trockenem Boden häufig die Wolken als Thermikanzeiger. Zum anderen ist Wasser im Boden ein guter Moderator, der die Wärmeenergie verteilt. Ohne das Bodenwasser in den Poren bilden sich viel eher extreme lokale Hotspots. Entsprechend eng steigen von dort die Thermikschläuche auf, mit starker Randturbulenz und erheblichem Sinken in der Nachbarschaft. Viele Flieger haben am vergangenen Wochenende bereits ihre Erfahrungen mit dieser seltsam giftigen Luft gemacht.