Am vergangenen Wochenende haben die Vereine Fliegerfreunde Rhein-Mosel-Lahn und der DGC Siebengebirge gemeinsam in Lasserg an der Mosel ihr Sommerfliegerfest gefeiert. Bestes Sommerhochdruckwetter war bestellt und wurde erstaunlicherweise auch geliefert. So war für die 2 Tage schon mal ein perfekter Rahmen gesetzt. Dass am Sonntag der sehr böige SO-Wind die meiste Zeit dem eigentlichen Fliegervergnügen - Fliegen - wie prognostiziert einen Strich durch die Rechnung machte, trübte die Stimmung aber nicht sonderlich. Parawaiting, Socializing und was es noch für passende Anglizismen gibt, wurden genüsslich mit Leben gefüllt.
Die ersten beiden Bilder stammen übrigens vom verblasenen Sonntag. Wie prognostiziert, öffnete sich zum Einsatz der Thermik um 10.30 Uhr ein Flugfenster, um etwa für eine halbe Stunde fliegbar offen zu bleiben. Danach war recht sportliches Durchschaukeln angesagt. Fünf Minuten, nachdem das oberste Foto im Kasten war, brach der großen Swing-Fahne im Bild bei einer starken Böe der Mast. Die Zahl der Schirme in der Luft reduzierte sich dann auch sehr schnell von wenigen auf einen Schüttelfesten (2.Bild), der noch seine Runden vor den Zuschauern flog, bis auch dieser mal von einem Abwind so heftig runtergespült wurde, dass er auf der anderen Moselseite landen ging. Später zeigten nur noch ein Drachen und ein Ibex-Bergschirm mit kleiner Fläche, was bei solchen Bedingungen mit dem passenden Fluggerät noch möglich ist.
Die besseren, v.a. aber auch sichereren Flugbedingungen herrschten freilich am Samstag. Der Wind war so schwach, dass beim Schleppen mit der Winde Richtung SW und am Hang in die Ablösungen hinein nach SO gestartet werden konnte. Die Chance, weiter hoch zu kommen, war allerdings den Windenfliegern vorbehalten. Knapp 900 m lang war die Schleppstrecke, die über mehrere abgeerntete Felder führte. Mangels Windunterstützung blieben die Ausklinkhöhen aber meist unter 300m. Dennoch reichte das zahlreichen Piloten zum Thermikeinstieg über den Äckern. Flüge bis zu 1,5h waren drin. Am Nachmittag wurde die Absinkinversion des Hochs aber schon deutlich spürbar. Auf 1100m MSL lag der natürliche Deckel, der alle größere Streckenambitionen des Tages auf Lokalmaß zurecht stutzte. Die soften Bedingungen kamen dafür den Motorschirmpiloten sehr gelegen. Manch einer machte sich mit Flüssigthermik von Lasserg aus auf zu Rundflügen >50km über die Eifel.
Bis nach 19 Uhr lief die Winde und machte zum Abend hin noch verlängerte Abgleiter bei absolut soften Bedingungen möglich. Dabei entstand auch das Foto der gesamten Fliegerfest-Szenerie. Links unten der Sportplatz, der als kostenloser Campingplatz fungierte. Rechts unten im Bild - die farbigen Punkte - sind die Zelte und Stände von u.a. Swing, U-Turn und Sol, deren Schirme auch ausgiebig getestet werden konnten. Links daneben, quer über die braunen Felder, die Schleppstrecke.
Nachtrag: Noch mehr Fotos gibt es bei den Geilflyers, ein Video vom Starkwindgroundhandling am Sonntag hat Peter Hilbig bei youtube eingestellt.
2 Kommentare
Ein super Bericht, Lucian, mit wunderschönen Fotos. Genau so war es! Viele Grüße, Hartmut
AntwortenLöschenAm Nachmittag gab es keinen natürlichen Deckel auf 1100m; nur den Deckel der Flugverbotszone auf ca. 1350m. Das weiß ich so genau, weil ich zwischen 16:00 und 17:00 Uhr mit dieser Zone so meine Probleme hatte. :-) Siehe hier
AntwortenLöschenSchönes Fest, hat echt Spass gemacht.
-Klaus
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