Dieses Jahr "glänzt" nicht nur mit gefühlt schlechtem Flugwetter, sondern auch einigen Rekordtagen. Am 27. April drehte ein Gleitschirmpilot über den Niederen Tauern in Österreich bis auf etwa 5000 Meter MSL auf. So etwas ist sehr sehr selten überhaupt möglich. Denn die Ausbildung der Atmosphären-Grenzschicht in den Alpen spielt sich normalerweise im Bereich von 2500 bis 3500 m MSL ab, selten werden die 4000 Meter erreicht (mit den hohen Bergen des Alpenhauptkamms als Ausnahme). Dass die Basis auf 5000 Meter steigt, ist schon exzeptionell. Entsprechend "geflasht" wirken auch die Jubelschreie des immer weiter steigenden Piloten im folgenden Youtube-Video. Vielleicht hat die euphorisierende Wirkung der dünnen Höhenluft auch eine Rolle dabei gespielt? Zumindest hat sich der Pilot vor lauter Begeisterung wohl keine Gedanken darum gemacht, dass er sich schon weit über den für ihn rechtlich zulässigen Luftraum befand.



Interessant ist es, sich den Temp des entsprechenden Tages anzusehen. Daten eines echten Ballonsondenaufstiegs aus der Region habe ich zwar nicht gefunden, aber den zugehörigen Prognose-Temp des GFS-Modells, der zumindest ungefähr die Situation treffen sollte. Geht man von einem Abriss der Thermik auf etwa 2500 Meter aus, ist auch von der Theorie her ein Aufstieg des Luftpaketes bis auf rund 5000 Meter möglich. Ein versierter Temp-Leser konnte das Potenzial des Tages also durchaus schon im Vorfeld erkennen. (Die Erklärung für das Setzen der Temperaturlinien etc. spare ich mir dieses Mal. Für eine Einführung in diese Feinheiten der Temp-Analyse bräuchte ich etwas mehr Zeit und Platz...)