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Ein langer Abgleiter aus 7000 Meter Höhe / Bild: xcontest.org |
Es gibt Flüge in den XC-Contests, die fallen erst beim genaueren Hinschauen auf. Ein Streckenflug über knapp 60 Kilometer im Süden Spaniens stellt eigentlich keine Besonderheit dar. Doch interessant wird es, wenn man sich das
Höhenprofil des Fluges anschaut, den der Pole Marek Meczynski am vergangenen Mittwoch in Lucena (südlich von Cordoba) startete.
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Weit über der sonstigen Wolkenbasis // Foto: M.Meczynski - Facebook |
Anfangs schraubt er sich bis unter die prognostizierte Wolkenbasis auf knapp 3000 Meter. Doch mit einem Mal findet er eine Thermik, die ihn bis auf 7035 Meter reißt, mit Steigwerten von über 8 Meter pro Sekunde. War es eine Wunderthermik, oder wurde Marek nur einfach vehement in eine Wolke gezogen, die ihn erst 4000 Meter höher wieder ausspuckte? Letzteres erscheint deutlich wahrscheinlicher.
Marek hat zwar auf seiner
Facebook-Seite Bilder zu dem Flug gepostet, die zeigen, wie er weit über der normalen Wolkenbasis schwebt. Aber kommentiert hat er seine Leistung nicht. Sein Flug zeigt freilich auch, dass man selbst aus größten Höhen nur noch abgleiten kann, ohne eine weitere Thermik zu finden. Es schaut sogar so aus, als hätte er eher versucht, das Sinken zu zentrieren - ganz so als wäre es ihm auf 7000 Meter doch nicht ganz geheuer und vor allem auch ordentlich kalt gewesen.
5 Kommentare
Wie hoch darf man dort eigentlich legal fliegen? 7000m, da fliegen doch Passagierflieger rum. Schade kommentiert er dies nicht. Wäre interessant zu hören, was er zu berichten hat. / Raphael
AntwortenLöschenEs ist schon Cool, mal so unglaublich hoch zu sein. Bei uns ist es leider ohne Transponder nicht erlaubt in der Höhe zu fliegen. Das mann da meist nur durch Wolkenflug als Gleitschirm da hin kommt ist das nächste Problem.
AntwortenLöschenIch währe auch gerne mal ohne illegalitäts Streß so hoch.
Ähem … von der Temperatur mal abgesehen … hatte er Sauerstoff dabei, oder wie hielt er das derart lange in der Höhe aus?
AntwortenLöschenSo ganz kaufe ich die Geschichte noch nicht.
Klingt nach einer sauberen Leistung. Dennoch habe ich Zweifel:
AntwortenLöschen- Die Radiosondierung (siehe Link) spricht von -20 Grad auf 7000m. Ok, das erträgt man ein paar Minuten.
- Die Luftfahrt rechnet mit 5-10 Minuten "Time of usefull consciousness" (Zeit des nutzbaren Bewusstseins) in dieser Höhe ohne Sauerstoff. Und wer startet in Spanien bei einer Wolkenbasis von 3000m schon mit Sauerstoff?
- Die Radiosondierung spricht von 30 Knoten Wind. Auf den letzten 1000 Höhenmetern (4 Minuten) wäre das ein Windversatz von gut 3.5 km. Der Pilot kreist und hat dennoch nur 1,5 km. Wann ist er die 2km gegen den Wind geflogen, ohne dass der Track es "merkte"?
Fazit: Tolle Leistung! Entweder der Flug, oder die Fälschung.
Andy
andre.jaeggi@gmx.ch
http://weather.uwyo.edu/cgi-bin/sounding?region=europe&TYPE=TEXT%3ALIST&YEAR=2013&MONTH=09&FROM=1112&TO=1612&STNM=08430
Hallo Andre,
AntwortenLöschenich gehe nicht von einer Fälschung aus. Was hätte er davon?
Die Kälte dürfte Marek ertragen haben.
"Usefull consciousness" bräuchte er nicht, um halb-dull vom Wind verblasen zu werden. Der Schirm fliegt auch von allein...
Da die Thermik sehr stark war, wird sie sich auch dem Wind ordentlich widersetzt haben, d.h. der Versatz könnte schon passen.
Ob die vermutbare Wolkenfliegerei allerdings als tolle Leistung oder Dummheit zu werten ist?
Lucian
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