Einige der neueren Gleitschirme mit größerer Streckung und wenigen Leinen haben die Eigenheit, dass angelegte Ohren zu schlagen beginnen und auch nur verzögert öffnen. Das hängt u.a. auch mit den verwendeten Stäbchen in der Eintrittskante zusammen. Sie führen dazu, dass die eingeklappten Zellen im seitlichen Vorderflügel nicht richtig entlüften, sondern am immer noch vorgeformten Profil eine instabile Strömung behalten.

Eine Abhilfe kann sein, die Ohren nicht über die äußerste A-Leine, sondern über die äußerste B-Leine anzulegen. Dieser B-Stall an den Flügelspitzen lässt die Strömung dort bei manchen Schirmen sauberer abreißen. Der Effekt des Ohrenanlegens ist in etwa der Gleiche. Da i.d.R. etwas weniger Fläche "weggenommen" wird, sind aber die Sinkwerte weniger hoch.

Folgendes Video von Flybubble.com zeigt das Manöver einmal am Beispiel des Gin Carrera. Hier wird deutlich, dass die B3-Ohren - zumindest bei diesem Modell - ruhiger ein- und ausgeleitet werden können.



Wichtiger Hinweis: Nicht bei allen Schirmmodellen sind die B-Ohren tatsächlich die bessere Alternative. Manchmal klappt nur sehr wenig Fläche weg, bringt also kaum Sinken. Manche Schirme tendieren zudem dazu, bei der Ausleitung der B-Ohren stärker vorzunicken. Beim Toplanden mit angelegten Ohren könnte das gefährlich sein. Es gilt also, erst einmal vorsichtig und mit genügend Höhe dieses Manöver auszuprobieren, um das Verhalten des eigenen Schirmes kennenzulernen. Auch ein Blick ins Handbuch kann helfen. Bei manchen Schirmen haben die Hersteller die Empfehlung zu den B-Ohren schon selbst hinein geschrieben.