Es ist bei vielen Flugschulen und Gleitschirmshops Gang und Gäbe: Wenn ein Pilot einen Schirm oder ein Gurtzeug testen möchte, aber nicht in direkter Nähe wohnt, bekommt er die Ausrüstung per Post zugeschickt. Durch einen solchen Service erhoffen sich die Shopbetreiber einen breiteren Kundenstamm. Dieses Vorgehen setzt viel beiderseitiges Vertrauen voraus. Kaum ein Anbieter lässt sich einen schriftlichen Verleihvertrag unterschreiben, nicht einmal eine eindeutige persönliche Identifizierung wird verlangt. Die Absprachen laufen über formlose Emails im Kumpelton, wie es unter Fliegern üblich ist. Aber das könnte sich in Zukunft ändern.

Mehrere Flugschulen in Bayern sind in den vergangenen Wochen offenbar einem Betrüger aufgesessen. Dieser ließ sich komplette Ausrüstungen zum Testen an eine Adresse in Neuss schicken. Anschließend meldete er sich aber nicht mehr. Nachforschungen der Flugschulen ergaben, dass der angebliche Name des Empfängers sich offiziell nicht mit dieser Adresse in Verbindung bringen lässt. Anzeigen wurden erstattet, bisher allerdings ergebnislos.

Jetzt sind die Flugschulen damit an die Öffentlichkeit gegangen. Sie baten den DHV um Mithilfe. Dieser veröffentlichte auf seiner Homepage einen entsprechenden Text. Darin werden Piloten um Mithilfe gebeten. Von manchen Flugschulen wurden Belohnungen für sachdienliche Hinweise ausgelobt.

Eine der betroffenen Flugschulen ist Adventuresports in Lenggries. Dort wurden immerhin Seriennummern der gestohlenen Ausrüstungsteile vermerkt. Da Schirm, Gurtzeug und Rettung second-hand verkauft werden könnten, hier die entsprechenden Angaben zur Kontrolle verdächtiger Angebote. Es handelt sich um:

  • Advance Iota 28, #4589P61686, Farbe: pacific (blau/vorne orange)
  • Advance Lightness2 MS, #1128208, Farbe: blau-schwarz
  • Rettung Skyman Ultra Cross