Piloten, die an der Grente in Südtirol starten, tun dies meistens mit einer Aufgabe im Kopf: Ein möglichst großes FAI-Dreieck zu fliegen, mit dem dritten Wendepunkt weit im Süden bei den Dolomiten. Es zeugt von Kreativität und Freiheitssinn, solche Standardaufgaben den anderen zu überlassen und ganz eigene Flugwege zu suchen.

Torsten Hahne hat das am 7. August getan. Er startete an der Grente, flog und trickste sich dann aber - trotz erstaunlich tiefer Wolkenbasis - nordwärts über den Alpenhauptkamm, um schließlich nach knapp 140 km am Nordrand der Alpen zu landen (s. XC-DHV).

Im XC-Kommentar schreibt Torsten, der als einer der erfahrensten deutschen Streckenflugpiloten gelten kann: "Heimreise mal anders. Sicher einer der beeindruckendsten Flüge in meinem jungen Leben." Auf Vimeo zeigt er einige der Schlüsselpassagen in einem knapp 6-minütigen Video. Vielleicht werden solche Bilder ja für mehr Piloten zur Anregung, bei ihren Luftabenteuern häufiger die ausgeflogenen Pfade der XC-Rennbahnen zu verlassen (oder diese zumindest in neuer Weise miteinander zu verknüpfen).



Nachtrag: Fünf Tage später hat übrigens auch Dietmar Siglbauer mal die Grente Dreiecksfliegerei sein lassen und ist auf einer ganz ähnlichen Route wie Torsten Hahne bis nach Hause geflogen. "Irgendwie wollte ich das gleiche Dreieck trotz Hammertag nicht nochmal fliegen. Also Rekordambitionen verworfen, XContest und H&F Wertung mal hinten angestellt", schreibt er als Kommentar im DHV-XC, wo dieser inspirierende Flug ebenfalls zu finden ist.