Ruhiger Abendflug mit dem BDG Base in Piedimonte Matese. |
Mit seiner noch jungen Eigenmarke BGD verfolgt Bruce Goldsmith einen ungewöhnlichen Designansatz. Auffällig sind als Erstes vor allem die bunten Farben der Schirme. Doch mit solchen Äußerlichkeiten ist es nicht getan. Noch interessanter sind die inneren Eigenheiten: Während andere Firmen bei ihren Schirmen die Zellenzahl immer weiter erhöhen, um mit verbesserter Aerodynamik die Leistung zu steigern, setzt BGD auf Reduktion. Im Highlevel-B Sektor ist es mittlerweile üblich, Schirme mit 55-60 Zellen zu bauen. Der Base kommt mit nur 46 Zellen daher.
Um die aerodynamischen Nachteile eines solchen Konzepts auszugleichen, setzt BGD auf andere Kniffe, allem voran eine besondere Form des 3D-Shapings: Das sogenannte Cord-Cut-Billow (CCB) passt mit kurvigen Längsnähten die Stoffbreite der Nasenkrümmung an und erreicht so ein besonders kontrolliertes Ballooning. Damit sollen die BGD-Schirme in der aerodynamischen Güte den Vielzellern in nichts nachstehen.
Als eine weitere Besonderheit besitzt der Base zudem noch stäbchenverstärkte Minirippen in der Eintrittskante, die jeweils in der Mitte einer Zelle die Front mit abstützen. BGD vermarktet dieses Feature so, als habe es den Effekt, dass der Schirm gar 80 Zellen hätte. Tatsächlich sind die vorderen Miniribs eher aus der Not heraus geboren. Der Base hat eine ausgeprägte Haifischnase. Die starke Vorwölbung des Obersegels erwies sich bei ersten Prototypen wegen der geringen Zellenzahl und entsprechend breiten Zellen im Schnellflug als nicht stabil genug. Die Minirippen sorgen jetzt für die nötige Versteifung.
Die reduzierte Zellenzahl bringt an anderer Stelle wiederum Vorteile: Weniger Zellen bedeuten weniger Zwischenrippen, weniger Aufhängungspunkte. Das entschlackte Innenleben reduziert Gewicht und Packvolumen. Der Base ist dennoch nicht übermäßig leicht (5,3 kg in Größe M). Denn Bruce Goldsmith "investiert" die innere Diät in zusätzliche Stabilität. Das Tuch im Obersegel wie im Innenleben ist durchweg die schwerere 40-Gramm-Variante von Dominico. Dazu gibt es einen im Vergleich zu anderen High-B-Schirmen stabil anmutenden Leinensatz mit verhältnismäßig dicken und voll ummantelten Leinen (bis auf die oberste, kurze Galerie). Dieser Schirm dürfte auch im raueren Alltag einiges aushalten.
Base-Leinen: Farbcodiert und fast komplett ummantelt. A (rot), B (blau) und C (grün). |
Die Tragegurte sind schmal, aber relativ steif und somit gut zu greifen. Nur beim C-Gurt mit der Bremse sollte man nochmals checken, ob er nicht in sich selbst verdreht ist.
Für den Start sind beim Base keine speziellen Auslegevarianten der Kappe nötig. Der Schirm füllt schnell und steigt mit leichtem Zug auf dem inneren A-Gurt sauber, gleichmäßig und spurtreu hoch. Nur die etwas höhere Abhebegeschwindigkeit unterscheidet ihn hier von einem Schulschirm. Bei Nullwind empfiehlt es sich, auch die äußeren A-Gurte mit aufzunehmen, um eine gleichmäßigere Füllung zu erreichen. Die Tendenz zum Überschießen im Zenit ist gering.
Als gut beherrschbar erweist sich der Base auch bei Starkwindstarts. Solange der Pilot keinen Startimpuls gibt, bleibt die Kappe, leicht vorgefüllt, im Wind einfach am Boden hocken. Sie muss nicht ständig gezügelt werden, man hat nicht mit umschlagenden Ohren zu kämpfen wie beispielsweise beim Iota. In der Aufziehphase wiederum lässt sich der Base im Starkwind hervorragend über die C-Gurte kontrollieren. Da erweist er sich als ähnlich effizient wie der Rook 2. Genau wie dieser ist der Base kein reiner 3-Leiner (wie z.B. der Mentor 4), sondern besitzt über den größten Teil der Spannweite noch eine kurze Abspannung von der C- auf die D-Ebene. Diese Stütze erweist sich in puncto Schirmkontrolle als sehr hilfreich.
Bei Windenstarts ist der Base völlig unproblematisch und besticht mit einer hohen Spurtreue.
Landen: Auch hier sind beim Base keine Tricks gefragt. Beim Ausflaren zeigt er nicht ganz die Gleitqualitäten eines Mentor 4 oder Mistral 7. Dafür ist der Schirm bei punktgenauen Toplandungen extrem gut kontrollierbar. Hier profitiert der Pilot von einem erstaunlich langen Arbeitsweg auf der Bremse bis zum Abreißen der Strömung.
Die lieblos designte Bremsschlaufe des Base. |
Weniger gelungen sind die Bremsgriffe. Bei keinem meiner Tests sind mir bisher so lieblos designte Schlaufen in die Hände gekommen. Der untere Steg ist nur mit einem dünnen Nylondraht versteift. Wer die Bremsen normal greift, wird den Kontakt zur Kappe als schwammig erleben. Wer gerne mit einer halben Wicklung fliegt, dem werden die Griffe etwas zu klein sein, um eine auf Dauer angenehme Position zu finden. Nur beim Durchgriff durch die Schlaufe (Skistockhaltung) erweist sich diese Konstruktion als funktional. Mit dickeren Handschuhen im Winter kann es allerdings schon problematisch werden, in die Schlaufe hinein und v.a. auch schnell wieder heraus zu kommen.
Nun könnte man ja einfach die Bremsgriffe gegen andere Modelle tauschen. Doch dabei steht man vor einer ungewöhnlichen Hürde: BGD verwendet beim Base eine neue Form von Bremsclips. Die sogenannten Snap Locks verbinden die Vorteile der leichten Lösbarkeit von Magnetclips mit dem festen Sitz mechanischer Halterungen. Leider ist diese beispielhafte(!) Clip-Lösung bisher nicht an Griffen anderer Hersteller zu finden. Man müsste sich also selbst eine Behelfslösung basteln.
Kritik verdienen auch die Ringe anstelle von Rollen als Bremsführung. Grundsätzlich habe ich gegen Gleitringe nichts einzuwenden - wie sie zum Beispiel beim Iota oder Mentor 4 zu finden sind. Beim Base sind leider Ringe mit einem zu kleinen Innendurchmesser verbaut, bzw. die Bremsleine ist im Verhältnis zu dick. Dadurch wird ihre Auflagefläche am inneren Rand des Ringes zu groß und vom nahezu reibungsfreien Gleiten ("frictionless") kann keine Rede mehr sein. Bei manchen, noch nicht einmal übertriebenen Zugwinkeln rubbelt der Mantel der Bremsleine spürbar über den Rand.
Rassige Farben, schwungvolle Outline. |
Gewichtssteuerung: Der Base spricht auf deutliche Gewichtsverlagerung sehr gut an und lässt sich mit etwas Nachdruck schnell und weit aufschaukeln. Auf leichte Veränderungen des Pilotenschwerpunktes reagiert der Schirm hingegen kaum, was zu seiner hohen Spurtreue beiträgt. Wichtig zu wissen: Der Base gehört zu den Schirmtypen, die auch ganz ohne Gewichtseinsatz schon ein sehr ansprechendes Handling besitzen.
Kurvenflug: In puncto Handling und Kurvencharakter gehört der Base zum Besten, was aktuell in der B-Klasse zu fliegen ist. Die Ansprache auf den Bremszug ist sehr exakt und linear. Jeder Zentimeter mehr wird in eine etwas engere und steilere Kurve umgesetzt. Dabei beherrscht der Base alle Kurvenlagen und Techniken. Mit Gewicht, flach ohne Gewichtseinsatz, ganz flach mit Gewichtseinsatz nach außen - stets dreht der Schirm sofort willig ein, ohne sich zu sperren. Wer das erste Mal mit dem Base fliegt und von einem nicht so wendigen Schirm kommt, sollte sich vorsichtig an die neuen Möglichkeiten herantasten. Wer es gewohnt ist, beherzt die Bremse zu ziehen, um halbwegs ums Eck zu kommen, wird überrascht sein, wie dynamisch der Base solche Manöver dann vollzieht. Dennoch ist der Schirm nicht nervös. Mit dezenten Bremsausschlägen lässt er sich sehr ruhig und entspannt steuern, bietet aber jederzeit die Reserve, bei Bedarf doch noch einen schnellen Haken zu schlagen. Beim Nachzentrieren in der Thermik ist das genauso hilfreich wie bei Toplandungen, wo man selbst bei schon tief gezogener Bremse noch die Steuerhoheit behält.
Hinzu kommt die angenehme Eigenschaft, dass der Base auf den ersten 30 cm Bremszug schon willig dreht, aber kaum zum Graben neigt. Erst bei größeren Bremsausschlägen taucht die Kappe ab und baut deutlich Dynamik auf. Dann wird der Base zu einer Spaßmaschine für Freestyler.
Thermikeigenschaften: Das Thermikfliegen mit dem Base ist angenehm. Zum einen zieht der Schirm sehr schön in die Blasen hinein und neigt selten einmal dazu, sich stark aufzustellen. Zum anderen erleichtert das gute Kurvenhandling das Zentrieren und schnelle Nachzentrieren. Während andere Schirme sich gerne mal aus dem Steigkern herausdrängen lassen, kann man den Base fast jederzeit zurück auf die gewünschte Bahn bugsieren. Störendes Hebeln oder Sperrigkeit kennt er nicht. Die Quirligkeit ist ein guter Ausgleich dafür, dass der Base nicht zu den empfindsamsten "Luftmassenlesern" gehört.
Bei mittleren Schräglagen zeigt der Schirm die leichte Tendenz, sich etwas aufrichten zu wollen. Ein ganz so souveränes, geradezu stoisches Thermikzirkeln, wie es etwa mit dem Mentor 4 oder dem Sigma 9 möglich ist, schafft der Base nicht. Mit leichter Nacharbeit auf der Bremse ist er aber gut in der Spur zu halten. Vom Steigvermögen her liegt der Schirm im Durchschnitt seiner Klasse.
Sehr gut abgestimmt ist die Pitchdämpfung des Profils. Da ist noch "nützliche" Bewegung drin, ohne übermäßig zu Schießen. Diese Dynamik lässt sich z.B. beim Herausfallen aus einer Blase einsetzen, um schnell wieder aus dem Abwindbereich in die Thermik zurück zu drehen. Wer es gewohnt ist, mit schneller Hand aktiv zu fliegen, wird sich freuen, mit wie wenig Bremsausschlag der Base auch in turbulenteren, zerrissenen Thermiken über dem Piloten stabilisiert und kontrolliert werden kann. Ähnlich wie beim Mistral 7 ergibt das einen hohen Vertrauensfaktor. Weniger erfahrene Piloten dürften in solchen Situationen aber merken, dass der Anspruch des Base an die Steuerfähigkeiten des Piloten - so ruhig und "mid-B" der Schirm in angenehmer Luft auch erscheint - dann doch etwas höher angesiedelt ist.
Die Beschleunigerrollen sind kugelgelagert. |
Am Tragegurt ist der Base mit Schlaufen für die C-Steuerung ausgestattet. Die kann man aber getrost als Marketingkosmetik "vergessen". Sie sitzen zu tief und sind ähnlich wie die Bremsgriffe zu schlabberig, um einen guten Kontakt zur Kappe zu ermöglichen. Wer effektiv über C steuern will, sollte besser direkt den Gurt oberhalb der Bremsbefestigung greifen. Dann kann man, für leichte Richtungskorrekturen, auch nur die jeweils äußerste C-Leine ein paar Zentimeter ziehen, was weniger Leistung kostet.
Ohrenanlegen: Hier können sich andere Hersteller ein Beispiel am Base nehmen. Die Ohren gehen ohne großen Zugkraft rein, legen sich gut an den Leinen an und bleiben dann völlig ruhig, egal ob mit oder ohne Beschleunigereinsatz. Eine Wohltat, wo man doch sonst heute bei immer mehr Stäbchenschirmen mit Flatterohren zu kämpfen hat. Der Base besitzt in den äußeren Zellen übrigens keine Stäbchen. Das dürfte auch mögliche Verhänger entschärfen.
Die Effizienz der Ohren als Abstiegsmanöver ist mittel. Die Öffnung erfolgt leicht verzögert und erfordert manchmal einen kurzen Bremspumper.
Interessant ist das Verhalten des Base beim einseitigen Ohrenanlegen: Hier dreht der Schirm nicht, wie man erwarten würde, zur Seite des gezogenen Ohres, sondern langsam zur offenen Seite hin. Wer z.B. beim Toplanden mit nur einem (hangseitigen) Ohr anfliegen will, muss das einkalkulieren und mit Gewichtsverlagerung gegenhalten.
Steilspirale: Die Kurvenfreude des Base lässt sich auch auf die Steilspirale übertragen. Kaum ein B-Schirm außer dem Mentor 4 lässt sich derart flott auf hohe Sinkgeschwindigkeiten bringen. Das muss aber nicht sein. Auch eine dezente Einleitung und das moderate, kontrollierte Spiralen mit 10 m/s ist mit dem Base problemlos möglich. Die Sinkgeschwindigkeit lässt sich jederzeit anpassen und nachjustieren, ohne dass der Schirm gleich ganz aus der Spirale kommt. Die Ausleitung ist unauffällig. Bei etwas heftigeren Spiralen sollte man aber mit etwas längerem Nachdrehen rechnen.
Frontklapper: nicht geflogen.
Seitenklapper: habe ich nur unbeschleunigt mit 50-70% geflogen. Hier zeigt sich der Base erstaunlich zahm im Vergleich zu anderen Highend-B-Geräten. Er geht, trotz des hohen Trimm-Speeds, bei weitem nicht so auf die Nase wie z.B. ein Mentor 4 oder Chili 3, verliert wenig Höhe und dreht auch nur wenig ab (um die 90°). Nicht von ungefähr steht hier im EN-Prüfprotokoll ein A. Voll beschleunigt dürfte allein schon wegen der hohen Endgeschwindigkeit etwas mehr Dynamik zu erwarten sein.
Nicken: Der Base ist beim Nicken weniger gedämpft als Mentor 4 oder Iota, neigt aber nicht zu übermäßigen Oszillationen. Zudem lassen sich auch größere Nickbewegung mit angenehm wenig Bremseinsatz sauber einfangen.
Rollen: Im Normalflug verhält sich der Base sehr ruhig um die Längsachse. Mit deutlicher Gewichtsverlagerung lässt er sich dennoch schön aufschaukeln. Da braucht es nicht mehr viel Bremseinsatz, um daraus richtig hohe Schwünge werden zu lassen. Dank der exakten Steuerung ist der Base leicht zu wingovern und erweist sich als echte Spaßmaschine.
Packen: Dickerer Stoff, stabile Leinen, gekreuzte dicke, aber flexible Stäbchen in der Haifischnasen-Eintrittskante führen dazu, dass der Base trotz seiner reduzierten Zellenzahl beim Packmaß im Klassendurchschnitt landet. Da die Stäbchen nicht lang, relativ weich und unempfindlich sind, kann man dennoch bei Bedarf auch ein recht kleines Päckchen schnüren.
Qualität: Der Base ist durchweg gut verarbeitet, die Materialauswahl bei Stoff und Leinen ist auf Haltbarkeit und Alltagstauglichkeit ausgerichtet. Damit traut man sich auch eher mal abseits von idealen Wiesenstartplätzen zu starten. Auch in anderen Punkten ordnet Bruce Goldsmith nicht alles dem verbreiteten Leistungsdrang im Highend-B-Bereich unter. Die Stabilozellen sind stäbchenfrei, die Stabiloleinen spannen nur zwei und nicht gleich die fünf äußeren Zellen ab. Schwer lösbare Verhänger sind so kaum zu erwarten. Löblich ist auch, dass der Base schon ab Werk eine trimmfreundliche Einschlaufung der Leinen besitzt, die bei Bedarf auch eine Verlängerung erlaubt. Nur die oben beschriebenen, etwas schlabberigen Bremsgriffe passen nicht ins allgemein positive Bild.
Fazit: Wer in der B-Klasse nach einem echten Allrounder sucht, der kann den Base getrost in die engere Wahl ziehen. Sein leichtgängiges, exaktes Handling zeugt von Rasse, die man sich ohne überzüchtete Nervosität erkauft. Das einfache Starthandling auch bei Starkwind, die hohe Spurtreue gepaart mit spielerischer Quirligkeit, das sehr gute Gleiten (bis halb beschleunigt), dazu die überschaubaren Reaktionen auf Klapper zeigen, dass Bruce Goldsmith hier ein sehr gut auf die Zielgruppe zugeschnittener, runder Wurf gelungen ist. Dass der Base im Steigen und voll beschleunigten Gleiten nicht ganz mit den in diesen Punkten jeweils Klassenbesten mithalten kann, sollte die wenigsten kümmern. Wer beim Fliegen vor allem den Spaß, ein gutes Gefühl und hohe Streckenflugtauglichkeit ohne den letzten Rekordkilometeranspruch sucht, wer auch schon mal Freestyle, Waggas und Küstenfliegerei im Starkwind im Sinn hat, der sollte mit dem Base glücklich werden. Aufsteigern und Grobmotorikern ist allerdings zu empfehlen, sich vorsichtig an die Kurvendynamik heranzutasten, die der Base schnell entwickeln kann, wenn man etwas beherzter an seinen Steuerleinen zieht.
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13 Kommentare
Merci Lucian für den Top-Testbericht!
AntwortenLöschenGruess aus der Schweiz
JR
Hört sich gut an. Werde ich beim nächsten Schirmkauf berücksichtigen.
AntwortenLöschenGrüße aus Erfurt
Danke für deinen Bericht!
AntwortenLöschenHatte dich letztens in Boppard mit dem Base gesehen und habe seitdem deinem Bericht entgegen gefiebert.
Nach deiner Beschreibung, werde ich mir den Base im nächsten Jahr wohl oder übel zum Testflug ausleihen, schließlich spiegelt der von dir am Ende formuliere Einsatzbereich, genau meine persönlichen Vorstellungen wieder.
Auch muss ich gestehen, ist die Designwahl die Bruce Goldsmith hier beschreitet, einfach faszinierend und hat mich definitiv in ihren Bann gezogen :D
Labberige Bremsgriffe, wenn man so will. Ich persönlich habe sie als angenehm empfunden, weil sie eben nicht so steif und wurschtig sind und sich gegen nichts sperren. Schlaufe und fertig, kann man "drehen" und "wenden" wie man will. :-)
AntwortenLöschenHallo Lucian,
AntwortenLöschendanke für den Test, ich freue mich immer mal eine andere Einschätzung zu hören :)
Muss zugeben, dass ich den Schirm bisher noch nicht kannte,
aber dein Fazit mich doch recht neugierig gemacht hat.
Mir wurde gesagt dass es bei früheren BDG Schirmen Probleme gab,
dass die Diagonalrippen nicht umgenäht/verstärkt oder zumindest aus haltbarerem Material gefertigt wurden. So sollen sie sich bei Belastung ausgedehnt haben,
und der Schirm war nach nicht allzulanger Zeit schon vertrimmt.
Weißt du etwas darüber, bzw. kannst weißt du wie der Base diesbezüglich verarbeitet ist?
Glaubst du dass hier ähnliche Probleme auftreten können?
Beste Grüße
Toby
Hey Tobi,
AntwortenLöschenüber Langzeitqualitäten von BGD-Schirmen liegen mir keine Erfahrungen vor. Ich kenne auch keine "bestätigten" Gerüchte, dass die Schirme Dehnungsprobleme hätten.
Die von BGD eingesetzten Stoffe (Dokdo) finden sich auch in Schirmen anderer Hersteller. Die Ränder der Diagonalen sind beim Base nicht umgenäht. Allerdings machen sich die wenigsten Marken die Extra-Näharbeit, die Diagonalen mit einer Naht zu verstärken. Nach reiner Sichtprüfung würde ich die Produktionsqualität beim Base nicht als Spitzenklasse, aber als durchaus gut einschätzen.
Die Dehnungsproblematik ist allgemein schwer zu beurteilen. Es hängt nicht nur von Stoffen und Randnäharbeiten ab, sondern auch von der Verteilung der Lasten, der Ausrichtung der Stoffe, den eingeleiteten Lastspitzen (wie häufig und wie lang wird z.B. heftig spiralt, erlebt man häufiger aufschnalzende Klapper, wie eng wird gepackt etc), aber auch Einflüssen wie Feuchtigkeit etc.
Wenn Du z.B. beim einem Sicherheitstraining nach einem heftigen asymetrischen Spiralsturz ins Wasser gehst, und dann der mit Wasser "beschwerte" Schirm anstrengend ins Boot gehievt wird, kann jeder Schirm schnell dauerhaft verzogen bleiben.
Positiv beim Base anzumerken ist, dass die Leinen so in die Leinenschlösser eingeschlauft sind, dass sie bei einem möglichen Trimmtuning auch etwas verlängert werden können. Das machen viele andere Hersteller (leider) noch nicht.
hi
AntwortenLöschenIm allgemeinen ein schöner nicht unkritischer Testbericht - trotzdem:
Wie kann man eigentlich die Steigfreudigkeit eines Schirm quantifizieren/qualifizieren?
Ich selbst konnte den Base in schwierigsten und schwachen Bedingungen testen und keiner hatte auch nur eine geringe Chance dabei mitzuhalten.
Gibt es da objektive Kriterien einen Schirm betr. Steigleistung (oder Steigfreudigkeit) zu testen?
Grüsse aus den Bergen - Pirmin
Hey Pirmin,
AntwortenLöschendie Steigfreudigkeit eines Schirmes zeigt sich, wenn man länger und wiederholt mit anderen zusammen in den gleichen Thermiken und mit etwa den gleichen Kurvenradien umeinander fliegt und dabei "sehen" kann, welcher Schirm unter den gegebenen Bedingungen besser steigt. Wenn man dann noch die anderen Piloten und deren Flugverhalten gut kennt, schon häufiger mit ihnen mit wechselnden Schirmen gekurbelt ist, dann bekommt man zumindest einen Eindruck, ob ein Schirm ein "Kletterer" ist und den anderen regelmäßig wegsteigt, oder plusminus einfach mithalten kann.
Wenn ich solche Vergleiche fliege, versuche ich nicht die anderen im Zentrum eng auszukurbeln, sondern möglichst ähnliche harmonische Kurvenradien zu fliegen.
Wenn man mit einem Schirm am höchsten steigt, hat das nichts mit dem Steigvermögen eines Schirmes zu tun, sondern mehr mit der Kurbeltechnik und dem Thermikgefühl des Piloten. Bei Schirmtests muss man auch mal sein Kurbelego zurückstellen und einfach im Pulk mitfliegen. Dann bekommt man durchaus einen Eindruck.
danke lucian
AntwortenLöschensehr einleuchtend erklärt
hALLO
AntwortenLöschenIn der neuen DHV wird der Base bei seitlichen Klappern als extrem dynamisch und sportlich beschrieben .
hast du das auch so erlebt ?
Ich mach jetzt ein Sicherheitstraining mit meinem Base LM und das gab mir zu denken.
Gruss
Ralf
@Ralf (Albretty): Ich habe bei meinen Klappertests den Base nicht als extrem dynamisch erlebt. Im Gegenteil. Bei den von mir gezogenen Klappern hat er sich sehr dezent verhalten, ist kaum weggedreht und hat ohne Zicken geöffnet. Allerdings habe ich auch keine beschleunigten "Maximalklapper" gezogen, wie es der DHV bei seinen Safety-Tests tut. Ich ziehe bei meinen Tests typischerweise Klapper die ca. 60-70% Prozent der Eintrittskante betreffen und vergleiche dann die Reaktionen der Schirme. Im Vergleich zu anderen Highend-B wie Mentor 4, Iota, Mistral 7 empfand ich den Base bei "meinen" Klappern regelrecht zahm. Was aber nicht heißen soll, dass der Schirm bei größeren, flächentieferen Klappern nicht doch zu Sau werden kann. Das kann im Grunde jeder Schirm.
AntwortenLöschenEin Plus des Base ist in meinem Augen sein gutes "aktives" Sicherheitspotenzial: Da der Schirm sehr gut auf alle Bremsinputs reagiert, wird es einem aktiv fliegenden Piloten damit leichter fallen, die meisten Klapper zu verhindern oder zumindest ihr Ausmaß einzugrenzen.
Kannst ja mal nach deinem Sicherheitstraining eine kurze Rückmeldung Deiner Erfahrungen geben.
Danke
AntwortenLöschenso habe ich meinen schirm bisher auch empfunden.
melde mich nach meinem sicherheitstraining
Gruss
Ralf
Hallo
AntwortenLöschenIch hab jetzt ein sicherheitstraining hinter mir.
Bei den normalen klappern bin ich bei dir.
Dann hab ich aber max beschleunigte seitenklapper geflogen.......
Und hola da gings ab.........
Sowas kommt im realen fliegerleben ja auch fast nicht vor.
Ich empand die blitzartige reaktion als sehr extrem und wünsche so etwas kenem in boden nähe.
Aber natürlich reagieren voll beschleunigt viel schirme extrem.
Ich liebe ihn aber weiterhin.
Gruss ralf
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