Hinweis: Dieser Post ist ursprünglich bereits im Jahr 2016 auf Lu-Glidz erschienen. Aus aktuellem Anlass und weil alle beschriebenen Zusammenhänge weiter gelten, hier eine nur minimal überarbeitete Auffrischung...
Saharastaub sorgte für dunstige Luft an der Hochries. Aufnahme vom 4.4.16 um 16 Uhr. // Quelle: Foto-Webcam.eu |
Je mehr Kondensationskeime in der Luft sind, desto mehr dieser Tröpfchen können sich bilden, selbst wenn die Luft an sich recht trocken ist. Am anschaulichsten wird das in unseren Breiten immer dann, wenn in herbeigewehten Luftmassen ein großer Schwall Saharastaub enthalten ist. Gibt es genug davon, wird es nicht nur dunstig, die Wolken sehen sogar leicht gelblich aus. Und genau das ist dieser Tage mal wieder in den Alpen und anderen Regionen Europas zu bestaunen.
In der aktuellen Wetterlage wehen Staubmassen über die Gipfel, die zuvor durch Stürme in der Sahara aufgewirbelt wurden. Aus dem bei Hochdruck eigentlich erwartbaren Blau des Himmels wird eine trübe Suppe. Manch ein Pilot ist sicher davon überrascht worden, weil auch viele Meteodienste und Wetterseiten in ihren Prognosen nicht auf dem Schirm haben, welche Fracht der Wind da mit sich bringt.
Prognose der Sahara-Staubwolke im Staubmodell der ZAMG. // Quelle: ZAMG |
Immerhin sagen sie jetzt auch für die nächsten Tage voraus: Die Staubwolke aus der Sahara wird die Alpen weiter überlagern und der Sonne einen Teil ihrer Einstrahlungskraft rauben. Alle Thermikprognosen müssen erst einmal mit Vorsicht betrachtet werden. In der Praxis bekommen sie einen Staubdämpfer verpasst.
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