Im 14. Teil der Serie zu leistungsfördernden Konstruktionsmerkmalen moderner Gleitschirme geht es um Stäbchen, welche die Faltenbildung am Obersegel unterdrücken.
Salvadori setzt bei seiner Lösung auf Stäbchen, allerdings nicht mit der üblichen Funktion, die Profilform an der Eintrittskante mechanisch zu stützen. Er näht die Stäbchen in einer Tasche direkt von innen oder außen auf das Obersegel, und zwar rund einen halben Zentimeter von der Vernähung der Stoffbahnen an den Profilen entfernt.
Dadurch erreicht er folgenden Effekt: Während bei der klassischen Bauweise die Falten der Stoffbahnen von den Profilrippen aus einige Zentimeter weit in die Breite der Bahnen hineinreichen, wird der Faltenwurf durch die am Rand aufgenähten Stäbchen gestoppt. Somit stehen weitaus größere Bereiche des Obersegels faltenfrei in der Strömung, können also ungestört Auftrieb entwickeln.
Nach Angaben Salvadoris sollte diese Bauweise vor allem für einfachere Schirme mit reduzierter Zellenzahl und großen Zellquerschnitten interessant sein. Bei ihnen kommt es durch eine geringere Vorspannung im Segel und ein stärkeres Ballooning zu einer ausgeprägteren Faltenbildung.
Einen ähnlichen "falten-brechenden" Effekt erreicht Bruce Goldsmith mit seiner Technik der Längsnahtwölbkontrolle (Cord-Cut-Billow). Im Vergleich dazu könnten die Antifalten-Stäbchen in der Produktion durch einen geringeren Schnittaufwand und eine stärkere mechanische Stützwirkung Vorteile bieten.
Schirme, bei denen die neue Bauweise schon realisiert wurde, sind noch nicht auf dem Markt. Es gibt nur erste Prototypen (siehe Foto).
Alle früher erschienenen Teile der Serie Leistungsdrang sind unter Best of lu-glidz zu finden.
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Serie Leistungsdrang
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