Der Trend zur Leichtausrüstung spiegelt sich auch bei den Varios wieder. Skytraxx' neues Hike-and-Fly Vario Tweety kann nur Piepen. Als Backup-Lösung passt es in jeden Packsack. 

Die Farbauswahl des Tweety. // Quelle: Skytraxx
Einen ausführlichen Test des Skytraxx Tweety schreiben zu wollen, wäre vermessen. Das kleine Vario ist so minimalistisch, dass gar nicht viel zu beschreiben bleibt. Es ist klein und flach wie ein Schlüsselanhänger, besitzt nur einen Knopf und tut was es soll: Man kann es einschalten und damit fliegen gehen, in steigenden Luftmassen piept es, bei mehr als 2,5 m/s Sinken brummt es. Und das war's.

Positiv fällt auf, wie klein und leicht (23 Gramm) das daumenlange Gerätchen ist. Man muss mit keinen Einstellungen herumkämpfen. Das Vario erweist sich mit seiner Ansprache ab 0,3 m/s Steigen und 1,5 Sekunden Mittellungszeit als gut flugtauglich, wenn auch nicht hypersensibel. Und dank eingebauter Knopfzelle, die laut Herstellerangaben 250 Stunden Flugzeit durchhält, muss man sich um Batterien so gut wie keine Sorgen machen. Immer dabei, immer einsatzbereit. Passt an jeden Helm.

Auf der Minusseite bleibt festzuhalten: Tweety ist keine Schönheit, das Farbangebot ist etwas schrill (aber fällt dann auch im Gras liegend auf), das Gehäuse wirkt von Design und Verarbeitung her eher wie ein billiger China-Import. Der Anschaltknopf sitzt leider so, dass man beim Einpacken etwas aufpassen muss, ihn nicht aus Versehen zu betätigen.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist der hohe, quäkige Piezosound. Klirrfaktor garantiert. Wer das ruhige, angenehm voluminöse Huut-huut der großen Skytraxx-Varios kennt, wird hier jede Verwandschaft abstreiten wollen. Der Sound ist zudem auch nicht der lauteste und nicht weiter einstellbar. Vom Cockpit her dringt das Piepsen nur leise durch. Tweety ist für die Montage am Helm optimiert (Klett-Klebepads werden mitgeliefert).

Unterm Strich ist das Tweety wirklich nur ein simpelstes Vario. Wer daran denkt, ein Kleinvario ohne Bildschirm als Hauptgerät nutzen zu wollen, dem würde ich raten, lieber etwas mehr als die aktuell knapp 46 Euro für das Tweety in ein etwas wertigeres, besser konfigurierbares Konkurrenzprodukt zu investieren. (Das Marktangebot reicht - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - von Skybean, Syride Sys One, über Le BipBip bis hin zum ultrasensitiven XC Tracer mini).

Wer allerdings eine kleine, günstige, immer-dabei Backup-Lösung für technische Notfälle braucht (Akkus leer, großes Vario vergessen), wer Leichtgewichts-Fetischist ist und im Hike-and-Fly Tagesrucksack sämtliche Technik in der kleinen Seitentasche untergebracht wissen will, wer ein kleines Spontangeschenk für den Fliegerkumpel sucht (á la: "kann man immer mal brauchen"), oder wer wegen kleinem Budget nach der Ausbildung für die ersten Thermikflüge nicht gleich in ein "großes" Vario investieren will, der wird das Konzept des Tweety zu schätzen wissen.

Hinweis: Das Tweety wurde mir für den Test von Skytraxx freundlicherweise zur Verfügung gestellt.