Das Angebot an etablierten und neuen Jedermann-Wettbewerben wächst. |
Die Ozone Chabre Open, in diesem Jahr vom 1. bis 7. Juli, ist seither außerordentlich erfolgreich. Die Plätze sind immer schnell ausgebucht, trotz des Startgeldes von aktuell 250 Euro. Da wundert es nicht, dass mittlerweile andere dieses Format kopieren.
Seit fünf Jahren gibt es die Gin Wide Open, die an wechselnden Standorten ausgetragen wird. 2017 findet sie vom 5. bis 12. August in Krushevo in Mazedonien statt. Bei diesem Wettbewerb fungiert Gin als Hauptsponsor und Preise-Stifter. Und auch hier füllen sich die Teilnehmerlisten erfahrungsgemäß extrem schnell, trotz der 270 Euro Startgeld.
Aus der Not heraus, zu viele Absagen verschicken zu müssen, kamen die Veranstalter auf eine Idee: Man könnte den Wettbewerb ja klonen! In diesem Jahr gibt es erstmals die Naviter Open. Sie findet am gleichen Wettbewerbsort in Mazedonien statt, und zwar vom 13. bis 19. August, direkt im Anschluss an die Gin Wide Open. Organisatorisch macht das natürlich Sinn, da man schon mit eingespielten Teams arbeiten kann. Zugleich zeigt diese Terminierung, dass solche Wettbewerbe für die Organisatoren durchaus auch finanziell interessant sind.
Streckenflugseminar mit Task-Setting
Brett Janaway, Chef-Organisator der Gin Wide Open, sieht offenbar in solchen Möchtegern-auch-mal-Rennen-Formaten sogar noch mehr Potenzial. Ganz ohne offiziellen Sponsor organisiert er in diesem Jahr noch ein weiteres, ähnliches Event in Slowenien: Bei Fly Further, vom 16. bis 22. Juni in Tolmin, soll der Wettbewerbscharakter noch stärker in den Hintergrund treten. Es handelt sich von der Beschreibung her eher um eine Art Streckenflugseminar, aber mit festgelegten Tasks. Der Preis von 420 Euro ist für viele Piloten immer noch nicht abschreckend. Fly Further, auf 40 Teilnehmer ausgelegt, ist bereits überbucht. Man darf gespannt sein, ob und wie Brett derlei Veranstaltungen in Zukunft als so interessantes wie lukratives Weiterbildungsformat ausbauen wird.
Wer ins Wettbewerbsgeschehen hineinschnuppern will, findet in diesem Jahr noch weitere Angebote. Der DHV beispielsweise organisiert, gemeinsam mit der österreichischen Gleitschirmliga, eine Newcomer-Challenge-Serie mit drei Wettbewerbsterminen: Werfenweng (17.-19.3.), Greifenburg (18.-22.7.) und Tolmin (19.-23.9.). Österreichische Piloten können sich hier anmelden.
Achtung: Die Einschreibung für Gin Wide Open und Naviter Open ist ab diesem Sonntag, 29. Januar, möglich. Für die Ozone Chabre Open kann man sich ab dem 19. Februar anmelden.
3 comments
Wir bräuchten viel mehr davon, eine ganze zweite Bundesliga. Die Serienklasse in klassischen Wettkämpfen ist ja spätestens seit dem Zeno witzlos.
AntwortenLöschenWalter Du hast recht. Wir haben gerade beim Superfinale ausführlich diskutiert, was und ob eine Serienklasse in der Liga noch bringt mit dem Zeno. Aber auch schon letztes Jahr waren in der Serienklasse viele absolute Top-Piloten, die lieber ihr persönliches Risiko mit einem EN-D gegenüber dem CCC reduzieren, aber den Einsteigern dennoch keine Chance lassen. Es kommt also darauf an, ob man die "Serienklasse" eher als Einsteigerklasse für die Liga-Newbies sieht oder als Klasse für ambitionierte Top-Piloten, die aus Prinzip keinen CCC fliegen wollen. Im ersten Fall ist sie tatsächlich sinnlos geworden.
AntwortenLöschenViel spricht für eine "Zweite Bundesliga" unterhalb der ersten Liga. Im Moment bietet sich tatsächlich an, diese auf Dreileiner zu beschränken (so wie es die Newcomer Challenge macht), umfangreiche Briefings und Debriefings anzubieten und die Aufgaben nicht ganz so schwer zu machen.
Solche Wettbewerbe kann es nun gar nicht genug geben (sieht man an der Nachfrage). Vor allem würden bei vielen regionalen Comps deutlich mehr Leute das mal ausprobieren und sehen, wie toll das ist. Auch darüber waren sich alle einig.
Das Problem sind die fehlenden Veranstalter. Für jeden Wettbewerb braucht es einen Ausrichter (normalerweise ein Verein), der ein Gelände hat, das einen zuverlässigen Air-Start ermöglicht und Startplätze für alle Windrichtungen hat. Weiterhin braucht es Leute, die die Orga machen, Tasksetter, die das Gelände kennen und jemanden der die Auswertung macht.
Leider macht sich kaum jemand diese Mühe.
Danke für die interessanten Kommentare. Wenn Piloten bereit sind, für solche Comps wie z.B. Fly Further 400 Euro zu zahlen, könnte das für manche "Veranstalter" vielleicht in Zukunft finanziell interessant werden, sich hier mehr zu engagieren. Warten wir's ab.
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