Ein Dokumentarfilmprojekt rund um den rollstuhl-gebundenen Fluglehrer Stefan Keller ist dabei, wegen Streitigkeiten der Beteiligten zu scheitern.

Die Projektseite des Filmes ist noch im Netz. Doch der Film
"Von Hühnern und Adlern" wird wohl nicht mehr in die
Kinosäle kommen. // Quelle: huehner-und-adler.de
Es war eine schöne Idee: Der Film "Von Hühnern und Adlern" sollte vom Schweizer Flugschullehrer Stefan Keller handeln, der seit 2013 im Rollstuhl sitzt, mittlerweile aber anderen Rollstuhlfahrern das Gleitschirmfliegen lehrt, kontrastiert mit einem Porträt seines Freundes und Überfliegers Chrigel Maurer (Lu-Glidz berichtete). Ende letzten Jahres starteten die Beteiligten eine Crowdfunding-Kampagne, um als Einstieg den Dreh einer Rolli-Flugschulreise nach Kolumbien zu finanzieren. Über 24.000 Euro kamen so zusammen. Die Reise des Teams fand statt, die Aufnahmen kamen in den Kasten. Doch der damit geplante Vorab-Film "Take off Colombia" wird vermutlich niemals fertig gestellt - zumindest nicht in der ursprünglich angedachten Form.

Auf der Facebook-Seite zum Film ist ein Streit zwischen dem Regisseur Thomas Latzel und dem Protagonisten Stefan Keller öffentlich geworden. Es geht um die Rechte am Filmmaterial, die Verwaltung des Etats, fehlerhafte Kostenvoranschläge und -abrechnungen etc. Was genau zwischen den Beteiligten vorgefallen ist, kann man zwar nur erahnen. Doch die Folgen werden sichtbar: Kamerafrau Vera Polaschegg und Tonassistent Mark Löffler blieben bisher ohne Lohn. Sie kündigten deshalb an, ihre Bild- und Tonrechte wieder an sich zu nehmen, bis sie wie vereinbart bezahlt würden.

Der Film ist damit blockiert. Und selbst wenn es in diesem Punkt noch zu einer Einigung käme, ist kaum vorstellbar, dass am Ende auch die anderen persönlichen Animositäten so eingefangen werden können, dass das Projekt noch eine saubere Landung hinlegt. Hühner und Adler kamen zwar in die Luft, doch nun herrscht großes Federlesen.


Hinweis: Ich habe die Kommentarfunktion bei diesem Post ausgestellt und bestehende Kommentare ausgeblendet, um den Streit nicht auch auf diese Seite zu ziehen (zumal ich auf Lu-Glidz presserechtlich auch für die Fremdkommentare mit Verantwortung trage).