Flugzeuge liefern viele Messdaten, die in Wettermodelle einfließen. Derzeit bleiben aber viele Flugzeuge am Boden. Das wirkt sich auch auf die Prognose-Qualität aus.

Flüge mit Meteo-Messdatenerfassung vom 23. März. Die Farben
zeigen die Flughöhe (rot = niedrig, hellblau = hoch)
// Quelle: EUMETNET via ECMWF
Angesichts der stark beschränkten Flugmöglichkeiten für Gleitschirmflieger könnte uns diese Meldung eigentlich egal sein. Aber sie ist dennoch ein interessantes Beispiel dafür, welche indirekte Auswirkungen die Corona-Krise  auch auf die Fliegerei haben könnte.

Meteorologen sehen derzeit Einbußen bei der Qualität ihrer Vorhersagen. Da derzeit weniger Flugzeuge fliegen, fehlen ihnen viele von den Fliegern gelieferte Messdaten – vor allem über die Windströmungen in der Höhe.

Der Datenmangel führt dazu, dass die Wettermodelle derzeit nur mit einem etwas unschärferen Bild des Zustands der Atmosphäre gefüttert werden können. Damit weisen die Berechnungen dann auch eine höhere Fehlerrate bzw. größere Abweichungen auf. 

Eine noch deutlich höhere Flugdichte am 2. März.
Das betrifft vor allem Wind- und Temperaturprognosen oberhalb von 3000 Meter MSL. Am stärksten ist dieser Effekt in Höhen über 8000 Meter ausgeprägt – dort wo der Jetstream bläst, der die Großwetterlage steuert.

Nach Angaben des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) stellt sich das Ergebnis in etwa so dar, dass zum Beispiel die Prognosegüte für Tag 5 derzeit nur so gut ist wie sonst für Tag 6. 

Anders gesagt: Die Corona-Krise hat die Qualität der (mittelfristigen) Wetterprognosen auf einen Stand wie vor zehn Jahren zurückgeworfen.