Andre Bandarra hat ein System entwickelt, mit dem sich im Flug messen lässt, wie dynamisch sich die an den einzelnen Stammleinen anliegenden Lasten verändern.
Die Balkendiagramme im Video zeigen, wie dynamisch sich während des Fluges die Lasten an den Leinen verändern. // Quelle: Youtube, Screenshot, A. Bandarra |
Sein jüngstes Werk handelt davon, wie sich die Lasten an den verschiedenen Stammleinen eines Gleitschirms im Flug verteilen und dabei auch ständig verändern. Dafür entwickelte er eigens ein Jahr lang eine spezielle Messapparatur, die er Tensy nennt. Die Leinen sind dabei an speziell designten Sensoren aufgehängt, deren Messwerte mit einer Frequenz von 10 Hertz (zehn Mal pro Sekunde) digital erfasst und abgespeichert werden. So lässt sich im Nachgang auswerten und sogar optisch im Video eingebettet darstellen, wie sich die Lasten an den Leinen bei verschiedenen Manövern verändern.
Einen direkten Nutzen für die eigene Fliegerei lässt sich daraus kaum ziehen – außer vielleicht der Erkenntnis, dass selbst im Geradeausflug die leichtesten Pendelbewegungen des Piloten schon deutliche Schwankungen der Leinenlasten verursachen. Leistungstechnisch sollte demnach ein möglichst pendelfreier Flug das Optimum darstellen. Allgemein ist es aber faszinierend zu sehen, wie variabel sich die in die Kappe eingeleiteten Kräfte verhalten.
Für Andre Bandarra ist das alles Teil einer noch größeren Projektidee: der unklappbare Gleitschirm. Sollte es eines Tages möglich sein, mit Servomotoren die Leinen eines Gleitschirms stets so auf Spannung zu halten, dass alle Klapper im Ansatz verhindert werden?
Das Video auf Youtube zeigt zu Beginn, welchen großen Entwicklungsaufwand Andre betreibt, um überhaupt die entsprechende Sensorik für die Messung der Leinenlasten aufzubauen. Wen das nicht interessiert, der kann direkt zur Minute 9:20 springen. Dort beginnen die eigentlichen Experimente im Flug. Die Sprache im Video ist Englisch.
1 Kommentare
Ein sehr interessantes Experiment. Einen unklappbaren Gleitschirm kann ich mir jedoch nicht vorstellen. Zum einen, erscheint es mir unmöglich die Spannung gerade bei einem Einklapper aufrecht zu erhalten, wenn das Segel teilweise dutzende von Zentimeter nach unten klappt. Zum anderen ist die Frage, ob dies wünschenswert wäre, wenn dann die Kräfte der Turbulenz im Endergebnis voll auf den Piloten weiter gereicht werden.
AntwortenLöschenDer Ansatz von Swing mit Rast erscheint mir der Einfachere und bereits ausreichend gut funktionierende zu sein.
Richard Edwin, München
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