Breezedude ist ein Open-Source-Projekt für günstige Windstationen, zudem eine gut gemachte Website zur Anzeige der Messwerte
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| Breezedude-Station in Kombination mit einem Ultraschall-Windsensor. // Quelle: Breezedude.de |
Vielerorts gibt es deshalb schon Windmessstationen – betrieben von offiziellen Wetterdiensten bis hin zu Privatpersonen und Vereinen. Letztendlich kann es nicht genug solcher Stationen geben. Am Ende ist das aber auch eine Frage des Geldes.
Hier kommt Breezedude ins Spiel. Unter diesem Namen hat Florian Schmid aus München ein interessantes Projekt gestartet. Die Idee: Ein kostengünstiges System, mit dem sich Messwerte von handelsüblichen Flügelrad- oder Ultraschall-Windsensoren auslesen und dann einfach per Daten-Funk im Fanet-Standard weiterleiten lassen.
Werden die gefunkten Windwerte von einer Fanet-Bodenstation mit Anschluss ans Open Glider Network (OGN) empfangen, gelangen sie automatisch ins Internet und stehen dann allen Nutzern frei zur Verfügung.
Florian Schmid arbeitet als Entwickler bei einem Hersteller für Auto-Ladeelektronik. Er weiß, wie man mechatronische Systeme entwirft und programmiert. Zudem ist er Gleitschirmflieger und will der Szene weiterhelfen. Im Fall von Breezedude stellt er deshalb sein Wissen bzw. das damit generierte Design frei und "open-source" zur Verfügung. Jedermann mit etwas Bastelgeschick kann mit seiner Anleitung (genauer noch auf der Plattform Github dokumentiert) so einen "Windkumpel" bauen. Bei reinen Hardware-Kosten um die 100-150 Euro (plus 70-250 Euro für den Windsensor), strapaziert ein Breezedude das Budget nicht allzu sehr.
Wer weniger bastelfreudig ist, der kann einen Breezedude auch als fertig montiertes Kit (Sender, Gehäuse, Solarpanel und Akku) in einem Online-Shop erwerben.
Breezedude.de
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| Breezedude-Website mit Druckdifferenz-Anzeige (Klick zum Vergrößern) |
Burnair, Winds.mobi, Windy, Wingit, Spotair etc. sind einige der Apps und Dienste, die dafür schon länger verfügbar sind. Allerdings erfüllten sie nicht Florians Vorstellungen: Mal zu langsam im Aufbau, zu überladen, zu datenhungrig, nicht immer ganz aktuell und zum Teil mit einer nur eingeschränkten Auswahl der tatsächlich im Netz verfügbaren Messwerte.
Passenderweise hat Florian einen langjährigen Kumpel, der sich mit der Programmierung von Web-Anwendungen gut auskennt: Maximilian Reif. Gemeinsam setzten sie die Seite Breezedude.de auf. Und diese ist augenscheinlich tatsächlich eine besonders schnelle und von den Quellen her auch sehr umfangreiche Möglichkeit für Gleitschirmflieger, aktuelle Messdaten von Tausenden von Windstationen abzurufen und gewissermaßen auf einen Blick zu erfassen.
Eine Besonderheit von Breezedude.de ist: Alle im gewählten Kartenausschnitt verfügbaren Windstationen werden stets ungefiltert angezeigt. Zoomt man in die Karte hinein oder heraus, muss man nicht auf den Bildaufbau und das Eintrudeln neuer Daten warten. Nur die Darstellung wird flüssig neu gerendert. Die Algorithmen von Breezedude greifen dabei konsequent auf die Rechenfähigkeiten der Grafikprozessoren in modernen PCs und Smartphones zurück.
Klickt man auf den Windpfeil einer Station, öffnet sich ein Fenster mit den Messkurven der vergangenen Stunden. Die aktuelle Windstärke bzw. das damit verbundene Risiko für Gleitschirmflieger lässt sich anhand einer Farbcodierung der Windpfeile (blau, grün, gelb, orange, rot, schwarz) leicht erfassen. Die Randfarbe der Windpfeile zeigt die Stärke der Windböen.
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| Startplätze rund ums Engelberger Tal in Breezedude |
Die Topokarte von Breezedude ist zur besseren Übersicht auf simple Grauschattierungen des Geländes reduziert. Zudem zeigt sie die wichtigsten Straßen und Flüsse. Ortsnamen sowie die Bezeichnungen von prägenden Berggipfeln sind kontrastreich hervorgehoben. Dank dieser Darstellung wirkt die Seite besonders aufgeräumt und schnell erfassbar.
Ob in Zukunft noch weitere Features auf Breezedude.de integriert werden? Das haben Florian und Maximilian noch nicht entschieden. Vorschläge dafür wie auch allgemeine Hinweise für mögliche Verbesserungen kann man über eine Feedback-Funktion auf der Seite unkompliziert an die Entwickler übermitteln.



2 Kommentare
Schade das der Windkumpel nicht als Gesamtpaket zu haben ist.
AntwortenLöschenObwohl ich technisch nicht ganz unterbeluchtet bin, hört sich das Ganze nicht einfach an.
JÖRG
Probieren geht über studieren. Jörg
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